---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 54 vom Montag, 6. Januar 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- LEICHTE ABNAHME DER LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Sonntag fielen nur noch wenige Zentimeter Schnee. Die Nacht auf Montag war in den Bergen klar und winterlich kalt. Waehrend des Tages schien vor allem in der Zentralschweiz und weiter oestlich zeitweise die Sonne. Die aus verschiedenen Richtungen wehenden Winde waren schwach. Es entstanden keine neuen Triebschneeansammlungen. Im Vergleich zu gestern stiegen die Temperaturen in den Bergen um 4 bis 6 Grad an. Sie betrugen um die Mittagszeit auf 2000 m minus 6 Grad im Westen und minus 9 Grad im Osten. Der auf Sonntag gefallene Schnee ist mehrheitlich noch locker. Dieser Schnee liegt teilweise auf einer Kruste, auf Windharsch oder auf aelteren Triebschneeansammlungen. Der Schneedeckenaufbau ist deshalb in den oberflaechennahen Schichten sehr inhomogen und auch kleinraeumlich stark unterschiedlich. Die Spannungen zwischen Alt- und Neuschneedecke haben aber waehrend des Montags leicht abgenommen. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Der Himmel ist in der Nacht auf Dienstag vor allem am Alpennordhang und in Graubuenden bedeckt und es fallen wenige Zentimeter Schnee. Die uebrigen Gebiete bleiben niederschlagsfrei. Waehrend des Tages hellt es ueberall auf. Die Temperaturen sinken wieder. Um die Mittagszeit ist auf 2000 m mit rund minus 10 Grad im Sueden und minus 14 Grad im Norden zu rechnen. Die Nordwinde sind maessig. Es koennen frische, kleinere Triebschneeansammlungen in Kammnaehe entstehen. In der Schneedecke bauen sich die Spannungen sehr langsam weiter ab. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Noerdlicher Alpenkamm; Alpenhauptkamm; uebriges Wallis; Praettigau; Silvretta und Samnaun: Erhebliche Lawinengefahr Noerdlich des Alpenhauptkammes liegen die Gefahrenstellen vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. Am Alpenhauptkamm liegen die Gefahrenstellen vorwiegend an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2200 m. Die besonders gefaehrlichen alten Triebschneeansammlungen sind ueberschneit und kaum erkennbar. Bereits Einzelpersonen koennen vor allem in den erwaehnten Expositionen und Hoehenlagen Lawinen ausloesen. Auf viel befahrenen Varianten ist die Gefahr etwas kleiner. Uebriger Alpennordhang; uebrige Teile Graubuendens; Tessinerberge suedlich des Alpenhauptkammes: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vorwiegend an mit altem Triebschnee beladenen Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Die Verbindung zwischen dem Neuschnee und darunter liegenden Altschneekrusten ist zudem noch schwach. Vor allem bei grosser Zusatzlast sind Lawinenausloesungen moeglich. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Am Mittwoch ist es mehrheitlich bewoelkt und in den suedlich gelegenen Gebieten faellt etwas Schnee. Am Donnerstag klart der Himmel wieder auf. Es bleibt kalt. Die Lawinengefahr nimmt nur langsam ab.