---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 65 vom Dienstag, 16. Januar 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- VERBREITET MAESSIGE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Dienstag war es in den ganzen Schweizer Alpen sonnig und nur schwachwindig. Auf 2000 m betrugen die Temperaturen am Mittag rund minus 7 Grad. Vor allem in den Regionen noerdlich des Alpenhauptkammes befinden sich in der Schneedecke verbreitet schwache Schichten, die als Gleitflaechen fuer Lawinen wirken koennen. Besonders an schneearmen Stellen koennen Schneebrettlawinen ausgeloest werden. Die gefaehrlichen Stellen sind zwar selten, ausgeloeste Lawinen koennen aber in Ausnahmefaellen auch groessere Ausmasse annehmen. An sonnenexponierten Steilhaengen hat sich unterhalb von rund 2600 m vielerorts ein bruechiger Harschdeckel gebildet. An Schattenhaengen sind die oberflaechennahen Schichten bis unterhalb von 2000 m pulvrig. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Nacht auf den Mittwoch ist nochmals wolkenlos. Im Laufe des Tages ist es dann aber wechselnd bewoelkt. Die Temperaturen steigen leicht an und liegen am Mittag auf 2000 m bei rund minus 5 Grad. Der Wind ist weiterhin schwach und weht aus suedlichen Richtungen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MITTWOCH Alpennordhang ohne Voralpen, Wallis, Graubuenden und noerdliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2200 m. Besonders in den Regionen noerdlich des Alpenhauptkammes, wo der Schneedeckenaufbau unguenstig ist, sind schneearme Gelaendeteile kritisch zu beurteilen. Dort koennen durch eine grosse Zusatzbelastung, wie etwa eine Personengruppe, Schneebrettlawinen ausgeloest werden. Auf Touren und Variantenabfahrten ist eine sorgfaeltige Routenwahl angebracht. Kritische Stellen sollten einzeln befahren werden. Noerdliche Voralpen sowie mittleres und suedliches Tessin: Geringe Lawinengefahr Vereinzelte Gefahrenstellen befinden sich noch an extremen, kammnahen Steilhaengen. TENDENZ FUER DONNERSTAG UND FREITAG Am Donnerstag ist es bedeckt, bleibt aber meist trocken. Die Winde sind weiterhin schwach. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.