---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 83 vom Samstag, 3. Februar 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GEBIETSWEISE GROSSE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Bis Samstagmittag fielen vom Berner Oberland bis ins Samnaun 15 bis 30 cm Schnee. Gegen Westen und Sueden waren die Neuschneemengen geringer. In allen Regionen, besonders aber im Westen und Norden, wehten starke Winde aus westlichen Richtungen. Diese fuehrten zu Schneeumlagerungen in Ost- und Suedhaenge. Zudem sind noch aeltere Triebschneeansammlungen in anderen Hangexpositionen vorhanden, die jetzt vom Neuschnee ueberdeckt worden sind. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Eine Stoerung bringt bis Sonntagmittag erneut Neuschnee. Niederschlagsschwerpunkt ist wieder der Alpennordhang und Nordbuenden wo 30 bis 50 cm Neuschnee erwartet werden. Nach Sueden hin nehmen die Neuschneemengen ab. Der Westwind bleibt stark und es werden weitere Triebschneeansammlungen gebildet. Die Temperaturen steigen nochmals an und erreichen auf 2000 m rund minus 2 Grad. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Noerdliches Wallis, zentraler und oestlicher Alpennordhang: Grosse Lawinengefahr Die Ausloesbarkeit von Schneebrettlawinen ist hoch. Besonders betroffen sind Steilhaenge aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m, gegen Osten hin auch deutlich tiefer. Abseits der Pisten wird die Beschraenkung auf maessig steiles Gelaende empfohlen. Es ist auch mit dem Abgang von Spontanlawinen, meist mittlerer Groesse zu rechnen. Exponierte Verkehrswege sind vereinzelt gefaehrdet. Westlicher Alpennordhang, uebriges Wallis, noerdliches Tessin und ganz Graubuenden: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich meist an Windschattenhaengen der Expositionen Ost ueber Sued bis West sowie in Kammlagen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Vor allem Triebschneeansammlungen sind gefaehrlich. Rissbildung im Schnee und Wummgeraeusche sind klare Anzeichen dieser herrschenden Gefahr. In den Morgenstunden erschwert schlechte Sicht die Gefahrenbeurteilung. Ab den Mittagsstunden wird die Sicht besser. Die Lawinengefahr bleibt aber auch dann hoch. Mittleres und suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Zu beachten sind Einwehungen an suedexponierten Steilhaengen oberhalb von rund 2200 m. Diese koennen nach wie vor durch Wintersportler ausgeloest werden. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Am Montag faellt im Norden erneut Schnee. Im Sueden bleibt es schoen. Am Dienstag wird es sonnig und im Osten foehnig. Die Winde nehmen ab. Die Lawinengefahr wird nur langsam zurueckgehen.