---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 105 vom Samstag, 24. Februar 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- IN WEITEN TEILEN ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Der zentrale und oestliche Alpennordhang erhielten von Freitag auf Samstag nochmals 20 bis 45 cm Schnee. In den uebrigen Gebieten fielen weniger als 20 cm. Waehrend der Nacht nahmen auch die stuermischen Nordwestwinde ab. In den inneralpinen Taelern und im Sueden herrschte zeitweise Sonnenschein. Im Norden wurden um die Mittagszeit auf 2000 m Temperaturen von minus 11 Grad, im Sueden von minus 7 Grad gemessen. Der Neu- und Triebschnee hat sich in den neuschneereichen Gebieten durch das Eigengewicht, den Wind und teilweise die Strahlung bereits etwas verfestigt. Weniger guenstig ist es zur Zeit in den angrenzenden Gebieten wo unter den Triebscheeansammlungen teilweise eine kompakte, teilweise aber auch eine sehr lockere Altschneedecke liegt. Die Verbindung mit der Altschneedecke ist mehrheitlich unguenstig. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Nach letzten Schneefaellen auf Sonntag ist es zeitweise sonnig und niederschlagsfrei. Die Winde drehen auf Nord und sind schwach. Es bleibt kalt. Im Norden muss um die Mittagszeit auf 2000 m mit minus 12 Grad gerechnet werden. Der Neuschnee setzt und verfestigt sich langsam. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Oestliches Berner Oberland, Zentraler und oestlicher Alpennordhang, Nord- und Mittelbuenden, Engadin, Muenstertal, Oberwallis und noerdliches Tessin: Erhebliche Lawinengefahr Vom oestlichen Alpennordhang ueber das Praettigau bis ins Samnaun befinden sich die Gefahrenstellen aufgrund des unguenstigen Schneedeckenaufbaus und der Neuschneemengen in allen Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Vereinzelte groessere spontane Lawinen sind noch moeglich. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe koennen Lawinen vor allem durch einzelne Personen ausgeloest werden. Die gefaehrlichen Stellen befinden sich hier vorwiegend in den Expositionen West ueber Nord bis Sued oberhalb von rund 1800 m. Skitouren und Variantenabfahrten erfordern Erfahrung in der Lawinenbeurteilung. Besonders kritisch sind Uebergaenge von abgeblasenen Kuppen in Triebschneehaenge zu beurteilen. Solche Stellen sollten gemieden werden. Waadtlaender und Freiburger Alpen, westliches Berner Oberland, uebriges Wallis, Suedbuenden ohne Muenstertal sowie mittleres und suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vorwiegend an Windschattenhaengen in den Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. Touren und Variantenabfahrten bedingen vorsichtige Routenwahl. Auch in diesen Gebieten sind vor allem die Uebergaenge von wenig zu viel Neu- und Triebschnee moeglichst zu umgehen. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Am Montag ist es vorwiegend sonnig und kalt. Am Dienstag wird es mit Foehn waermer. Im Sueden sind Schneefaelle zu erwarten. Die Lawinengefahr nimmt vorerst langsam ab.