---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 108 vom Dienstag, 27. Februar 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR IM SUEDEN ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Dienstag schien ausser am Alpensuedhang die Sonne. Die Temperaturen stiegen im Norden um etwa 7 Grad an und betrugen am Mittag auf 2000 m rund minus 6 Grad. Die Winde drehten auf Sued und waren vor allem am Alpenhauptkamm stark. Dies fuehrte zu neuen und labilen Triebschneeansammlungen. Noerdlich des Alpenhauptkammes ist die Schneedecke inhomogen und kleinraeumig unterschiedlich aufgebaut. Stellen mit viel Schnee sind haeufig kompakt und stabiler als Stellen mit wenig Schnee. Dies fuehrt vor allem am zentralen und oestlichen Alpennordhang, sowie in Graubuenden zu einer heimtueckischen und vor Ort schwierig zu beurteilenden Lawinenlage. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG In der Nacht auf Mittwoch setzen am Alpensuedhang Schneefaelle ein. Diese lassen im Laufe des Mittwochs allmaehlich nach. Im Norden ist es wechselhaft mit einigen Schneeschauern. Am zentralen Alpensuedhang sind rund 20 bis 40 cm, am restlichen Alpenhauptkamm 10 bis 20 cm Schnee zu erwarten. In den uebrigen Regionen faellt weniger oder es bleibt niederschlagsfrei. Die Winde wehen weiterhin aus Sued und sind maessig bis stark. Dadurch entstehen neue Triebschneeansammlungen. Die Temperaturen bleiben unveraendert. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MITTWOCH Alpenhauptkamm und Gebiete suedlich davon, Graubuenden, zentraler und oestlicher Alpennordhang ohne Voralpen: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpenhauptkamm und am Alpensuedhang befinden sich die Gefahrenstellen an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb rund 1800 m. In den uebrigen Regionen beschraenken sich die Gefahrenstellen auf mit Triebschnee eingeblasene Kammlagen sowie Rinnen und Mulden aller Expositionen oberhalb rund 2000 m. Triebschneeansammlungen koennen schon durch geringe Zusatzlast als Schneebrettlawine abgleiten und sollten deshalb gemieden werden. Westlicher Alpennordhang, noerdliche Voralpen, sowie restliches Wallis: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb rund 1800 m. Besondere Vorsicht erfordern auch in diesen Regionen die Triebschneeansammlungen. Vor allem in den noerdlichen Regionen sind schneearme Stellen, wie zum Beispiel an Uebergaengen von flachen zu steilen Gelaendeteilen oder in der Naehe von Felsen, kritisch zu beurteilen. Besonders dort koennen Schneebrettlawinen ausgeloest werden. TENDENZ FUER DONNERSTAG UND FREITAG Am Donnerstag ist es in allen Regionen wechselhaft. Die Winde nehmen ab und die Temperaturen bleiben gleich. Am Freitag wird es von Westen her wieder feuchter und milder. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.