---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 114 vom Montag, 5. Maerz 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- IM TAGESVERLAUF ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES In der Nacht auf Montag fielen am Alpennordhang sowie in weiten Teilen des Wallis und des Alpensuedhanges 20 bis 30 cm Schnee. In den uebrigen Gebieten fiel weniger. Die Schneefallgrenze lag zwischen 1000 und 1600 m. Am Montag hoerten die Niederschlaege auf und in den Alpen schien zeitweise die Sonne. Die Winde nahmen ab und wehten maessig aus West bis Nordwest. Auf 2000 m betrugen die Temperaturen am Mittag rund minus 3 Grad. Die Waerme und der Regen der letzten Tage fuehrten verbreitet zu einer Schwaechung der Schneedecke. Die Schneeoberflaeche ist bis auf rund 2000 m hinauf feucht. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Nacht auf Dienstag wird im ganzen Alpenraum klar. Dadurch koennen sich die oberflaechennahen Schneeschichten abkuehlen und etwas verfestigen. Dabei bildet sich verbreitet Bruchharsch. Am Dienstag scheint in allen Regionen die Sonne. Die Temperaturen liegen am Mittag auf 2000 m bei rund plus 3 Grad und steigen gegen Abend noch weiter an. Die Winde wehen schwach aus westlicher Richtung. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Alpennordhang, Wallis, Noerdliches Tessin, Mittelbuenden, Oberengadin und Buendner Suedtaeler: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpennordhang ohne Gotthardgebiet und im Wallis befinden sich die Gefahrenstellen vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. In den Regionen Gotthardgebiet, Noerdliches Tessin, Mittelbuenden, Oberengadin und Buendner Suedtaeler sind die Gefahrenstellen weniger verbreitet und befinden sich vorwiegend in Kammlagen sowie in Rinnen und Mulden mit Triebschnee der gleichen Expositionen und Hoehenlage. Touren- und Variantenabfahrten erfordern Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr. Nordbuenden, Unterengadin sowie mittleres und suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. Besonders zu beachten sind Triebschneeansammlungen in Kammlagen sowie in steilen Rinnen und Mulden. In allen Regionen ist die Lawinengefahr in den Morgenstunden geringer als am Nachmittag. Ab Mittag steigt an stark besonnten Haengen unterhalb von rund 2500 m zudem die Gefahr von Nassschneelawinen auf die Stufe 'erheblich' an. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Am Mittwoch ist es im Westen und Sueden stark bewoelkt. Im Osten bleibt es unter Foehneinfluss noch teilweise sonnig. Der Donnerstag ist in allen Regionen trueb mit Schneefall zwischen 1500 und 1800 m. Die Lawinengefahr wird im Westen und Sueden nach einer kurzen Beruhigung wieder ansteigen.