---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 39 vom Montag, 31. Dezember 2001, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- HEIKLE SITUATION FUER SCHNEESPORTLER ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES An Silvester fielen in den noerdlichen und oestlichen Regionen bis 15 cm Schnee. Die Lufttemperaturen sanken um 4 bis 8 Grad und es bliess ein kalter Nordwind, der kleine, neue Schneeumlagerungen in Sonnenhaenge hinein verursachte. Die Schneedecke ist stoeranfaellig, das heisst, dass Schneesportler Risse erzeugen koennen, die bei ausreichender Hangsteilheit zum Abgang von Lawinen fuehren koennen. Unterhalb von rund 1800 m hat sich die Schneedecke in den Regengebieten des Nordens durch die Abkuehlung stabilisiert. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Schneefaelle klingen in der Silvesternacht auch in den oestlichen Gebieten ab. Danach bildet sich ein fuer mehrere Tage wetterbestimmendes Hoch. Die Temperaturen steigen vorerst noch nicht und bleiben auf 2000 m bei minus 12 Grad. Der Nordwind wird allgemein schwaecher, nimmt aber mit der Hoehe zu und weht in Gipfelhoehe mit 30 km/h. Die Lawinengefahr wird sich trotz Wetterbesserung nicht aendern. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Alpennordhang, Wallis, Gotthardgebiet, Nordbuenden und noerdliches Mittelbuenden sowie Unterengadin: Erhebliche Lawinengefahr Die Schneedecke hat sich vor allem im Wallis und in Graubuenden noch wenig stabilisiert. Lawinen sind durch Schneesportler an Steilhaengen aller Expositionen weiterhin leicht ausloesbar. Die gefaehrdeten Haenge liegen im suedlichen Wallis oberhalb von rund 2200 m, in den uebrigen Gebieten oberhalb von rund 1800 m. Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr ist unbedingt noetig, Zurueckhaltung bei steilen Tiefschneeabfahrten wird dringend empfohlen. Suedliches Mittelbuenden, Oberengadin sowie uebriges noerdliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich in mit Triebschnee beladenen Rinnen und Mulden sowie hinter Gelaendekuppen aller Expositionen oberhalb von rund 2400 m. Die Gefahr nimmt mit zunehmender Hoehe zu. Mittleres und suedliches Tessin und Buendner Suedtaeler: Geringe Lawinengefahr TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG In den ganzen Schweizer Alpen schoen und gute Fernsicht. Die Verfestigung der Schneedecke geht nur langsam vor sich. Die kritischen Schichten sind begraben und bleiben vorerst noch stoeranfaellig. Die Lawinengefahr geht daher nur sehr langsam zurueck.