---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 97 vom Montag, 25. Februar 2002, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- VERBREITET ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Im Laufe des Montags klangen die Niederschlaege in den noerdlichen Gebieten allmaehlich aus. Im Laufe des Tages war es dann am Alpensuedhang bereits sonnig, waehrend sich die Sonne in den noerdlichen Gebieten kaum zeigte. Der Wind nahm deutlich ab und war meist schwach bis maessig. Nur in den zentralen und nordoestlichen Gebieten war er in Boeen noch stark. Die Temperaturen stiegen seit Sonntagabend markant um 6 bis 10 Grad an und lagen am Mittag auf 2000 m bei rund minus 4 Grad. In den noerdlichen Gebieten setzen und verfestigen sich die groesseren Neuschneemengen der vergangenen 7 Tage zunehmend. Zudem sind die umfangreichen und zum Teil mehrere Meter maechtigen Triebschneeansammlungen hart gepresst oder zumindest gebunden. In den niederschlagsaermeren inneralpinen Gebieten vom suedlichen Wallis bis nach Mittelbuenden sowie im Engadin und Suedbuenden ist die Schneedecke nach wie vor unguenstig aufgebaut. Der Neuschnee liegt auf einer wenig tragfaehigen Altschneeschicht. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Alpennordhang, im Wallis sowie in Nord- und Mittelbuenden nehmen die Aufhellungen am Dienstag von West nach Ost zu. In den uebrigen Gebieten ist es meist sonnig. Die Winde werden wieder staerker und blasen stark bis stuermisch aus West bis Suedwest. Die Mittagstemperaturen liegen auf 2000 m bei rund Null Grad. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Alpennordhang; Wallis; noerdliches Tessin; Graubuenden: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpennordhang, im noerdlichen Wallis, im Gotthardgebiet, in der noerdlichen Surselva sowie in Nordbuenden befinden sich die Gefahrenstellen an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Spontane Lawinen sind nur noch vereinzelt zu erwarten. Jedoch koennen einzelne Schneesportler weiterhin sproede Triebschneeansammlungen ausloesen. Im suedlichen Wallis, in den uebrigen Teilen des Nordtessins und Mittelbuendens sowie im Unterengadin liegen die Gefahrenstellen vor allem an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Wummgeraeusche und Rissbildungen weisen darauf hin, dass die Altschneedecke nach wie vor schwach ist und Lawinen leicht ausgeloest werden koennen. Im Oberengadin und in den Buendner Suedtaelern sind Triebschneeansammlungen in Rinnen und Mulden sowie in Passlagen vorsichtig zu beurteilen. Mittleres und suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr In steilen Schattenlagen oberhalb von rund 2000 m ist die Ausloesung von Schneebrettlawinen noch moeglich. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Im Norden an beiden Tagen meist stark bewoelkt und zeitweise Niederschlag. Im Sueden am Mittwoch noch meist sonnig, am Donnerstag etwas Niederschlag moeglich. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.