---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 160 vom Sonntag, 28. April 2002, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- IM TAGESVERLAUF LEICHTER ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Die Nacht auf Sonntag war vor allem suedlich des Alpennordhanges klar mit guenstiger Abstrahlung und Abkuehlung der oberflaechennahen Schneeschichten. Am Sonntagmorgen war es, ausser am Alpensuedhang sonnig. Ab dem Mittag zogen von Suedwesten Wolken auf. Die starken, in Boeen auch stuermischen, suedwestlichen bis suedlichen Hoehenwinde fuehrten vor allem oberhalb rund 3000 m in Kammlagen zu weiteren Schneeverfrachtungen. Die Temperaturen stiegen an und betrugen um die Mittagszeit auf 2000 m im Norden plus 3 Grad und im Sueden minus 2 Grad. Eine geschlossene Schneedecke ist noch oberhalb von folgenden Hoehenlagen vorhanden: In den westlichen und suedlichen Gebieten nordseitig oberhalb von rund 2100 m, an Suedhaengen oberhalb rund 2500 m, in den noerdlichen und oestlichen Gebieten nordseitig oberhalb rund 1900 m, an Suedhaengen oberhalb rund 2300 m. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Der Himmel ist in der Nacht auf Montag in allen Gebieten bedeckt und es faellt oberhalb von rund 1800 m etwas Schnee. Waehrend des Tages bleibt es stark bewoelkt mit vereinzelten aber unbedeutenden Schneefaellen in hoeheren Lagen. Die Suedwestwinde bleiben stark bis stuermisch. Die Temperaturen fallen wieder leicht und betragen um die Mittagszeit auf 2000 m rund Null Grad. Die Schneedecke ist oberhalb von rund 2800 m vor allem wegen den frischen Triebschneeansammlungen kritisch zu beurteilen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MONTAG Unterwallis; noerdlicher Alpenkamm: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an kammnahen Windschattenhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2800 m. Die Triebschneeansammlungen sowie der leicht verfestigte, oberflaechennahe, trockene Schnee koennen durch Zusatzlast relativ leicht ausgeloest werden. Ab den spaeten Vormittagsstunden sind unterhalb von 2500 m vereinzelt spontane feuchte Lawinen moeglich. Voralpen; suedliches Oberwallis; suedliches Urseren; uebriges Graubuenden; noerdliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich am Morgen vor allem noch an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2600 m. Im Verlaufe des Tages ist mit einer leichten Zunahme der Gefahr an allen Hangexpositionen zu rechnen. Mittleres und suedliches Tessin: Geringe Lawinengefahr Wegen den unterdurchschnittlichen Schneemengen herrscht auf den Gletschern eine erhoehte Spaltensturzgefahr. TENDENZ FUER DIENSTAG UND MITTWOCH Am Dienstag ist es sonnig und etwas milder. Am Mittwoch setzen von Suedwesten neue Niederschlaege ein. Die Lawinengefahr unterliegt vor allem am Dienstag vermehrt dem Tagesverlauf.