Lagebericht vom Mittwoch, den 29. Jänner 2003, um 07:30 Uhr Erhebliche Lawinengefahr Hochalpin neue Triebschneeansammlungen Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: Von Nordwesten her strömt in den nächsten Tagen feuchte und sehr kalte Luft zu den Alpen. Unergiebige Schneeschauer sind Begleiter beim Wintersport in den Nordalpen bis zum Alpenhauptkamm. Vom Ortler über die Dolomiten bis zu den Karnischen Alpen scheint die meiste Zeit die Sonne. In der Höhe weht mäßiger, am Alpennordrand starker Nordwestwind. Die Temperaturen liegen in 2000m um -10 Grad, in 3000m um -16 Grad. Schneedeckenaufbau In den vergangenen 24 Stunden gab es in den Nordstaulagen 10 bis 20 cm Neuschneezuwachs, im übrigen Nordtirol waren es nur wenige cm. Zu Beginn des Niederschlages regnete es bis oberhalb von etwa 1800m. Begleitet waren die Niederschläge von starken, in Kammlagen auch stürmischen Winden aus Nordwest. Dies führte vor allem hochalpin zu neuen Triebschneeumlagerungen. In tiefen und mittleren Lagen begünstigt der Temperaturrückgang die Verfestigung der Schneedecke. Allgemein ist unverändert zu beachten, dass die Altschneedecke auch kleinräumig sehr unterschiedlich aufgebaut ist, wobei aber in allen Hangrichtungen schwache, störanfällige Zwischenschichten eingelagert sind. Beurteilung der Lawinengefahr Die Lawinengefahr in den Tiroler Tourengebieten bleibt überwiegend erheblich. Gefahrenstellen befinden sich hauptsächlich oberhalb von etwa 2200m. Hier ist vor allem auf neue Triebschneeansammlungen zu achten. Kritisch zu beurteilen sind dabei Steilhänge aller Expositionen, kammnahes Gelände sowie eingewehte Rinnen und Mulden. Eine Schneebrettauslösung ist schon durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder möglich! Das Erkennen und Umgehen der Gefahrenstellen erfordert Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation. Die Gefahr der Selbstauslösung von Lawinen hat durch den Temperaturrückgang abgenommen.