Lagebericht vom Mittwoch, den 12. Februar 2003, um 07:30 Uhr Verbreitet schon mäßige, teilweise aber immer noch erhebliche Lawinengefahr Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: Für Tirol wetterbestimmend bleibt das kräftige Hoch mit Zentrum über Osteuropa. Allerdings schickt ein Italientief in weiterer Folge ein paar Wolken. Über dem Inntal, dem Unterland und Osttirol liegt Hochnebel. Auf den Bergen herrscht traumhaftes Wetter mit strahlend blauem Himmel und guter Fernsicht. Der Höhenwind weht schwach, in Kammlagen mäßig aus Nordost bis Ost. Die Temperaturen liegen in 2000m um -10 Grad, in 3000m um -15 Grad. Schneedeckenaufbau Gestern war an allen Messstellen eine weitere Setzung und Verfestigung des Neuschnees der vergangenen Woche zu beobachten. Obwohl sich damit die Schneedecke auch stabilisiert hat ist zu beachten, dass einige störanfällige Zwischenschichten eingelagert sind. In der Altschneedecke findet man einige Harschdeckel und darunter bindungslose, kantige Schneekristalle. Aber auch innerhalb der Neuschneedecke gibt es Windharschdeckel, die als mögliche Lawinengleitfläche in Betracht kommen. Am ungünstigsten ist der Schneedeckenaufbau in der Höhenlage zwischen etwa 2000 und 2500m. Beurteilung der Lawinengefahr Die Lawinengefahr in den Tiroler Tourengebieten ist verbreitet mäßig. Gefahrenstellen liegen dabei in Steilhängen aller Expositionen oberhalb von etwa 2000m sowie allgemein in kammnahen Bereichen. Es ist aber zu beachten, dass es unverändert Bereiche gibt, in denen schon ein einzelner Wintersportler ein Schneebrett auslösen kann, was einer erheblichen Lawinengefahr entspricht. Solche Stellen befinden sich vor allem in eingewehten Rinnen und Mulden sowie in Bereichen mit ausgeprägten Triebschneeansammlungen. Diese Gefahrenstellen zu erkennen erfordert Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation. Ab den Mittagsstunden ist in stark besonnten Hängen vermehrt mit Selbstauslösungen von Lawinen zu rechnen. Rudi Mair