Lagebericht vom Samstag, den 29. März 2003, um 07:30 Uhr Anstieg der Lawinengefahr schon am Vormittag! Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: Bei flacher Druckverteilung bestimmen Wolken und Sonne das Wetter in den Alpen. Mittelhohe und hohe Wolken dominieren heute das Wetter, zwischendurch kommt immer wieder die Sonne heraus. Die Höheren Berge können nachmittags zum Teil von Quellwolken eingehüllt werden. Bei den relativ milden Temperaturen wird die Durchnässung der Schneedecke nicht lange auf sich warten lassen. Bei schwachen Winden aus West bis Nord liegen die Temperaturen in 2000m zwischen 0 und +5 Grad, in 3000m zwischen -5 und -1 Grad. Schneedeckenaufbau Die Schneedecke ist sonnseitig bis oberhalb von 2500m durchfeuchtet, schattseitig liegt diese Grenze tiefer. Da die vergangene Nacht meist bewölkt und die Luftfeuchtigkeit hoh war, konnte sich die Schneeoberfläche nur ungenügend verfestigen und verliert schon am Vormittag rasch an Festigkeit. Hochalpin ist die Schneedecke noch weitgehend trocken und spannungsarm. An der Oberfläche findet man teilweise vom Wind hartgepresste Flächen, zum Teil aber auch noch lockeren Schnee. Beurteilung der Lawinengefahr Die Lawinengefahr steigt heute schon am Vormittag rasch an. In den Morgenstunden ist die Lawinengefahr noch überwiegend mäßig. Die Schneedecke verliert aber schon in den Vormittagsstunden rasch an Festigkeit, die Lawinengefahr steigt dann an und kann durchaus erheblich werden! Vorsicht erfordern besonders steile, besonnte Hänge unterhalb von etwa 2500m. Hier ist mit Selbstauslösungen von Nassschneelawinen zu rechnen, die auch bis zum Boden abgleiten können und größere Ausmaße erreichen können. Diese Gefahr betrifft auf Grund der relativ milden Temperaturen zunehmend auch schattseitige Hänge in tiefen und mittleren Lagen. Gefahr durch trockene Schneebrettlawinen besteht noch in hochalpinen, sehr steilen, schattseitigen Hängen. Rudi Mair