Lagebericht vom Samstag, den 5. April 2003, um 07:30 Uhr Im Hochgebirge Vorsicht vor Triebschneeansammlungen Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: In einer straffen Nordströmung ist kalte und zeitweise auch feuchte Luft eingelagert. Es ist somit bis übers Wochenende hinaus im Norden wechselhaft und von den Temperaturen her spätwinterlich., im Süden nordföhnig schön. Im Laufe der nächsten Woche wird es nur langsam milder. Vom Hauptkamm nordwärts immer wieder Sichteinschränkung durch Wolken und Nebel, zudem schneit es hier besonders am Nachmittag ein wenig. Aber auch etwa Sonne sollte dabei sein. In den Südalpen überwiegend sonnig. Man muss sich auf tiefe Temperaturen einstellen. Die Kälte wird durch den Wind noch verstärkt. Tempertatur in 2000m -8 bis -2 Grad, in 3000m -10 bis -6 Grad. Mäßiger, im Hochgebirge aber starker bis stürmischer Wind aus nördlichen Richtungen. Schneedeckenaufbau Der Strahlungseinfluss des gestrigen Tages hat an den meisten automatischen Wetterstationen zu einer deutlichen Setzung der Schneedecke geführt. Der Windeinfluss war nur in großen Höhen stärker, sodass man in kammfernen Hängen oft sogar auf eine wenig windbeeinflusste Schneeoberfläche stößt. Allerdings sollte unverändert darauf geachtet werden, dass der Schneefall vom Mittwoch verbreitet unter Windeinfluss gefallen ist. Die damals entstandenen Triebschneeansammlungen wurden somit von einer meist lockeren Schneeschichte überdeckt und sind dadurch etwas schwieriger zu erkennen. Der Neuschnee lagert übrigens auf einer sehr unterschiedlich aufgebauten Altschneedecke, meist aus tragenden Schmelzharschdeckeln, aus Windharschdeckeln oder hochalpin schattseitig vereinzelt auch aus lockerem Schnee. Unter dem Schmelzharschdeckel ist die Schneedecke unverändert stark durchfeuchtet. Beurteilung der Lawinengefahr Die Lawinengefahr ist zwar etwas zurückgegangen, trotzdem muss diese in hochalpinen Lagen oberhalb etwa 2200m unverändert als erheblich eingestuft werden. Der Grund dafür liegt in den Triebschneeansammlungen, die sich seit Mittwoch im Hochgebirge gebildet haben. Solche Gefahrenstellen haben sich vor allem in kammnahen Steilhängen aller Hangrichtungen gebildet. Ansonsten herrschen in den windberuihgten Gebieten trotz des teilweise ergiebigeren Neuschneefalls der vergangenen Tage sogar ziemlich günstige Verhältnisse, weil die Neuschneeschichte dort meist spannungsarm ist. Durch Strahlungseinfluss, der auch diffus sein kann, werden aus extrem steilem Gelände wieder Lockerschneelawinen abgehen. In tieferen Lagen herrscht geringe, in windbeinflussten Gebieten mäßige Lawinengefahr. Patrick Nairz