---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 87 vom Samstag, 8. Februar 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Ganz im Osten fielen in der Nacht auf Samstag wenige Zentimeter Schnee. Im Tagesverlauf blieb es dann am oestlichen Alpennordhang und in Nordbuenden bedeckt. In den uebrigen Gebieten war es meist sonnig. Die Temperaturen stiegen gegenueber Freitag etwas an und betrugen am Mittag auf 2000 m rund minus 6 Grad. Der Nordwind war schwach bis maessig und nahm waehrend des Tages ab. In den schneereichen Gebieten schreitet die Setzung des Neuschnees der letzten Niederschlagsperiode zuegig voran. Sie wird durch die langsame Erwaermung und an Haengen, die nach Sueden gerichtet sind, zusaetzlich durch die Sonneneinstrahlung beguenstigt. Die oberflaechennahen Schneeschichten bleiben aber noch locker. In den inneralpinen Teilen des Wallis und Graubuendens sowie in Lagen unterhalb von rund 2200 bis 2400 m liegt der Neuschnee auf einem lockeren Schneedeckenfundament und ist dort in den Schweizer Alpen am schlechtesten aufgebaut. Oft koennen Wummgeraeusche wahrgenommen werden. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Sonntag ist es vorwiegend sonnig. Die Winde sind schwach bis maessig und wehen aus Nordost. Die Temperaturen steigen nochmals etwas an und liegen am Mittag auf 2000 m bei rund minus 4 Grad. Trotz der guenstigen Entwicklung bleibt die Lawinengefahr fuer Wintersportler vorerst noch heikel. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Alpennordhang, Wallis, noerdliches Tessin, Graubuenden: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen. In den suedlichen Vispertaelern, im suedlichen Simplongebiet, im noerdlichen Tessin, im Engadin und in Suedbuenden betrifft dies Steilhaenge oberhalb von rund 2200 m, in den uebrigen Regionen dieser Gefahrenstufe oberhalb von rund 1800 m. Spontane Lawinen sind nicht mehr zu erwarten. Die Hauptgefahr geht von Skifahrerlawinen aus. Schon Einzelpersonen koennen nach wie vor Schneebrettlawinen ausloesen. Am heikelsten ist es in den inneralpinen Teilen des Wallis und Graubuendens. Mit Sonneneinstrahlung und Erwaermung ist vor allem an Suedhaengen die Ausloesewahrscheinlichkeit um die Mittagszeit gegenueber dem Morgen erhoeht. Aktivitaeten ausserhalb gesicherter Gebiete erfordern Vorsicht und Zurueckhaltung. Mittleres und Suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Gefahrenstellen befinden sich an schattseitigen Steilhaengen oberhalb von rund 2000 m. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG In der Nacht auf Montag im Westen stark bewoelkt. Spaeter wie schon in den uebrigen Gebieten vorwiegend sonnig und mild. Die Lawinengefahr geht langsam zurueck.