---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 89 vom Montag, 10. Februar 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- TEILWEISE ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Sonnenschein und gute Fernsicht praegten den Montag in den Bergen. Die Mittagstemperaturen lagen auf 2000 m bei rund minus 5 Grad. Die Nordostwinde waren schwach bis maessig. Am Alpennordhang und im Unterwallis hat sich der Schnee deutlich gesetzt, verfestigt und stabilisiert. Die Schichten an der Schneeoberflaeche sind vor allem an Schattenlagen noch locker. In den uebrigen Gebieten ist die Schneedecke sehr unterschiedlich und unregelmaessig aufgebaut. Am schlechtesten ist sie in den inneralpinen Teilen des Wallis und Graubuendens an Stellen mit wenig Schnee und allgemein unterhalb von rund 2400 m. An sehr steilen Sonnenhaengen bildet sich Bruchharsch oder die Schneedecke ist stellenweise sogar tragfaehig. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Nach einer klaren Nacht ist es am Dienstag in den Bergen wieder sonnig. Die Temperaturen veraendern sich kaum. Der Nordostwind nimmt etwas zu und weht vor allem im Osten und in Hochlagen maessig. Damit kann lockerer Schnee verfrachtet werden. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Wallis ohne westliches Unterwallis; Gotthardgebiet; Nord- und Mittelbuenden; Engadin: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an steilen Schattenhaengen. Im Engadin betrifft dies vor allem Haenge oberhalb von rund 2200 m, sonst oberhalb von rund 2000 m. Die gefaehrlichsten Stellen befinden sich an Uebergaengen von wenig zu viel Schnee sowie in Rinnen und Mulden mit aelterem Triebschnee. Hier koennen schon Einzelpersonen Schneebrettlawinen ausloesen. Die abgehenden Lawinen koennen teilweise mittleres Ausmass annehmen. Am heikelsten ist es in den inneralpinen Teilen des Wallis und Graubuendens und dort vor allem in Hoehenlagen zwischen 2000 und 2400 m. Aktivitaeten ausserhalb gesicherter Gebiete erfordern Vorsicht. Sehr steile Schattenhaenge sollten gemieden werden. Westliches Unterwallis, Alpennordhang ohne Urseren sowie uebriges Tessin und Buendner Suedtaeler: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an schattseitigen Steilhaengen sowie in kammnahen Lagen aller Expositionen. Im uebrigen Tessin und in den Buendner Suedtaelern betrifft dies Steilhaenge oberhalb von rund 2000 m, im westlichen Unterwallis und am Alpennordhang oberhalb von rund 1600 m. Durch grosse Zusatzbelastung koennen Lawinen ausgeloest werden. Diese koennen im westlichen Unterwallis und am Alpennordhang auch mittleres Ausmass annehmen. In den schneereichen Regionen sind unterhalb von rund 2400 m wieder vermehrt Gleitschneerisse- und lawinen moeglich. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Weiterhin meist sonnig und mit Bise etwas kaelter. Die Lawinengefahr geht weiter zurueck.