---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 103 vom Montag, 24. Februar 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GUTE TOURENVERHAELTNISSE ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Montag schien in den Bergen wieder kraeftig die Sonne. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m betrugen im Norden rund Null Grad, im Sueden etwa minus 3 Grad. Die Winde, vornehmlich aus suedlichen Richtungen, wehten schwach, in Boeen zum Teil maessig. Zur Zeit trifft man je nach Exposition, Hoehenlage, Steilheit und Tageszeit unterschiedlichste Schneeverhaeltnisse an. An Sonnenhaengen liegt an der Oberflaeche meist Bruchharsch, an sehr steilen Suedhaengen zum Teil tragfaehigen Harsch, der sich ab dem Mittag oberflaechlich aufsulzt. An Schattenhaengen ist der Schnee teilweise noch pulvrig, oft aber auch windgepresst. In tieferen, schattigen Lagen ist die Schneedecke meist sehr locker. An Bergkaemmen und in Gipfelnaehe liegt meistens ein harter Windharsch. Die oberflaechlich zunehmend haerteren Schneeschichten ueberdecken zum Teil eine schwache Schneedecke. Solche kritischen Schwachstellen trifft man vor allem in den inneralpinen Gebieten an. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Dienstag ist es in den Bergen wieder sonnig. Die Temperaturen liegen um die Mittagszeit zwischen plus 1 Grad im Norden und minus 3 Grad im Sueden. Die Suedwinde wehen im allgemeinen schwach, im Sueden etwas staerker. Es herrschen weiterhin gute Tourenbedingungen, vorausgesetzt man bricht fruehzeitig auf, um der im Tagesverlauf ansteigenden Lawinengefahr auszuweichen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Gesamtes Gebiet der Schweizer Alpen: Geringe Lawinengefahr In extrem steilem, felsigen Gelaende, vor allem in Rinnen koennen Lawinen noch vereinzelt durch grosse Zusatzlast ausgeloest werden. Mit der intensiven Sonneneinstrahlung und Erwaermung steigt vor allem an stark besonnten Haengen unterhalb von rund 2300 m in allen Regionen die Gefahr von spontanen Feucht- und Nassschneelawinen im Tagesverlauf markant an. Daher ist es ratsam Touren und Variantenabfahrten fruehzeitig zu beenden. Gleitschneelawinen sind weiterhin in allen Regionen moeglich. Die vorhandenen Risse in der Schneedecke sind kritisch zu beobachten. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Am Mittwoch und Donnerstag herrscht weiterhin schoenes Bergwetter mit einigen hohen Wolkenfeldern im Westen und Sueden. Die Lawinengefahr bleibt unveraendert und ist vor allem dem Tagesgang unterworfen.