---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 105 vom Mittwoch, 26. Februar 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- VORSICHT VOR FRISCHEN TRIEBSCHNEEANSAMMLUNGEN ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Der Mittwoch war in den Bergen meist sonnig. Nur ganz im Westen und Sueden hatte es voruebergehend hohe Wolken. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen zwischen plus 2 Grad im Norden und minus 4 Grad im Sueden. Der Suedwind wehte maessig, in Foehngebieten und in Boeen zeitweise stark. Dadurch wurde stellenweise Schnee verfrachtet, so dass nun in Rinnen und Mulden frischer, leicht ausloesbarer Triebschnee liegt. Die Schneeverhaeltnisse sind zur Zeit je nach Exposition, Hoehenlage, Steilheit und Tageszeit sehr unterschiedlich und im allgemeinen stark vom Wind und der intensiven Sonneneinstrahlung gepraegt. Der an der Schneeoberflaeche haeufig anzutreffende Schmelzharsch an Sonnenhaengen und Windharschdeckel an Schattenhaengen ueberdecken zum Teil eine schwache Altschneedecke. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Donnerstag gibt es im Westen und im Wallis immer wieder dichtere Wolkenfelder. In den uebrigen Alpengebieten ist es weiterhin ziemlich sonnig. Die Temperaturen auf 2000 m liegen um die Mittagszeit zwischen plus 1 Grad im Norden und minus 2 Grad im Sueden. Der Suedwind weht maessig, in Foehntaelern und Boeen zeitweise etwas kraeftiger. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DONNERSTAG Noerdlicher Alpenkamm und Gebiete suedlich davon, ohne mittleres und suedliches Tessin sowie ohne Buendner Suedtaeler: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Triebschneehaengen vor allem der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2000 m. Kritisch zu beurteilen sind die frisch eingewehten, steilen Rinnen und Mulden. Hier koennen Lawinen relativ leicht ausgeloest werden. Diese Gefahrenstellen sind in den typischen Foehngebieten haeufiger verbreitet als zum Beispiel im Wallis, Tessin und Graubuenden. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen: Geringe Lawinengefahr In extrem steilem, felsigen Gelaende koennen Lawinen vor allem in Rinnen noch vereinzelt durch grosse Zusatzlast ausgeloest werden. Die intensive Sonneneinstrahlung und tageszeitliche Erwaermung fuehren in allen Regionen ab dem Mittag zu einem Anstieg der Lawinengefahr vor allem an stark besonnten Haengen unterhalb von rund 2300 m. Es koennen spontane Feucht- und Nassschneelawinen abgehen. Daher sollten Touren und Variantenabfahrten fruehzeitig beendet werden. Weiterhin sind auch Gleitschneelawinen moeglich. TENDENZ FUER FREITAG UND SAMSTAG Am Freitag und Samstag ist es abgesehen von zeitweise dichteren Wolkenfeldern im Westen ziemlich sonnig. Die Lawinengefahr aendert sich kaum.