---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 153 vom Dienstag, 15. April 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- MEHRHEITLICH GUENSTIGE, FRUEHLINGSHAFTE TOURENVERHAELTNISSE ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Freitag herrschte groesstenteils sonniges und mildes Wetter. Am Alpensuedhang war es jedoch stark bewoelkt. Die Temperaturen auf 2000 m betrugen um die Mittagszeit in den noerdlichen Voralpen 8 Grad und nahmen gegen Sueden hin ab, wo sie lediglich noch bei Null bis 2 Grad lagen. Die Winde aus Suedost bis Ost wehten im allgemeinen nur schwach in den Foehntaelern zeitweise maessig. Im Unterwallis, entlang dem noerdlichen Alpenkamm sowie im noerdlichen Tessin verbindet sich der Schnee von letzter Woche stellenweise nur maessig mit dem Altschnee. In den uebrigen Gebieten ist die Schneedecke relativ gut verfestigt. An der Schneeoberflaeche liegt an Nordhaengen oberhalb von rund 2500 m oftmals noch Pulverschnee, ansonsten bruechiger oder windgepresster Schnee. An steilen Sonnenhaengen befindet sich am Morgen verbreitet ein tragfaehiger Schmelzharsch, der ab dem spaeten Vormittag aufsulzt. Die Schneegrenze liegt an Nordhaengen am Alpennordhang bei rund 1200 m, im Wallis und in Graubuenden bei 1600 m, am Alpensuedhang bei ca. 1800 m. An Suedhaengen liegt sie am Alpennordhang bei rund 1500 m, im Wallis und Graubuenden bei 1800 m, am Alpensuedhang bei ca. 2200 m. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Mittwoch herrscht wieder sonniges und mildes Fruehlingswetter. Die Mittagstemperaturen liegen auf 2000 m bei 7 Grad im Norden und auf rund 2 Grad im Sueden. Die Winde wehen schwach bis maessig aus suedlichen bis oestlichen Richtungen. Ab den Mittagsstunden steigt die Lawinengefahr an Sonnenhaengen markant an, weshalb Touren fruehzeitig zu beenden sind. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MITTWOCH Unterwallis; noerdlicher Alpenkamm ohne Teile des Oberwallis und des Gotthardgebiets; Praettigau; noerdliche Tessinerberge: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen fuer trockene Schneebrettlawinen befinden sich an steilen Triebschneehaengen der Expositionen Nordwest ueber Nord bis Nordost oberhalb von rund 2400 m. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen: Geringe Lawinengefahr fuer trockene Schneebrettlawinen Im Hochgebirge ist die Gefahr etwas kritischer zu beurteilen. ACHTUNG: In allen Regionen steigt ab dem Mittag die Gefahr von spontanen Naseschneerutschen und Lawinen aus steilen Sonnenhaengen bis auf die Stufe erheblich an. Touren am Mittag beenden! TENDENZ FUER DONNERSTAG UND FREITAG Am Gruendonnerstag und Karfreitag herrscht meist noch schoen sonniges und mildes Wetter. Aus Nordosten ziehen jedoch im Laufe des Freitags Wolkenfelder auf, die auf das Osterwochenende hin eine Wetterverschlechterung andeuten. Die Lawinengefahr ist vor allem dem Tagesgang der Strahlung und der Lufttemperatur unterworfen.