Lagebericht vom Donnerstag, den 18. Dezember 2003, um 07:30 Uhr Oberhalb etwa 2300m verbreitet erhebliche Lawinengefahr Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: Traumhaftes Skiwetter: Es gibt viel Sonne, gute Sichten, nur schwachen Wind und durchaus angenehme Temperaturen. Die Nullgradgrenze steigt nachmittags gegen 2000m. In 2000m -4 bis -1 Grad, in 3000m -7 Grad. Schwacher Höhenwind aus unterschiedlichen Richtungen. Schneedeckenaufbau Die Schneedecke hat sich durch den Einfluss des Temperaturanstiegs deutlich gesetzt. Dadurch hat auch die Störanfälligkeit zumindest in tieferen Höhenlagen deutlich abgenommen. Charakteristisch für den derzeitigen Schneedeckenaufbau ist die außergewöhnlich unregelmäßige Schneeverteilung, die durch den starken Windeinfluss Anfang der Woche bedingt ist. Weiters war auch die Verbreitung einer Altschneedecke, die als mögliche Gleitfläche für Lawinen dienen kann, sehr unregelmäßig: In den südlichen Regionen war diese häufiger und vor allem in tieferen Lagen anzutreffen, als in den nördlichen Regionen, wo eine Altschneedecke vor allem in hochalpinen kammnahen Regionen sowie in schattseitigen Hängen oberhalb etwa 2000m vorhanden war. Beurteilung der Lawinengefahr Oberhalb etwa 2300m herrscht verbreitet erhebliche Lawinengefahr, wobei Gefahrenstellen für den Wintersportler vor allem in eingewehten Rinnen und Mulden sowie allgemein in kammnahen Steilhängen aller Expositionen anzutreffen sind. Durch die windbedingt sehr ungleichmäßige Verteilung der Gefahrenstellen sollte der Tourengeher bzw. Variantenfahrer unverändert über gutes lawinenkundliches Wissen verfügen, um diese Gefahrenstellen entsprechend zu erkennen und sein Verhalten danach anzupassen. Unterhalb etwa 2300m ist die Gefahr als mäßig einzustufen. Dort ist die Verbindung des Neuschnees mit der Altschneedecke günstiger als in größeren Höhen. In den neuschneereichen nördlichen Regionen werden auch heute Lawinen aus steilen Grashängen abgleiten. Patrick Nairz