Lagebericht vom Montag, den 12. April 2004, um 07:30 Uhr Hochalpin teilweise noch erhebliche Lawinengefahr Alpinwetterbericht der Wetterdienststelle Innsbruck: Mit einer Südströmung werden Wolkenfelder zu den Alpen transportiert. Die Gipfel sind zunächst frei, von Süden anströmende feuchte Luft dürfte die Gipfel der Dolomiten im Laufe des Nachmittags zum Teil einhüllen. Temperatur in 2000m -7 bis -3 Grad, in 3000m - 13 bis - 10 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordostwind. Schneedeckenaufbau Das aprilhafte Wetter bescherte zumindest den meisten Teilen Nordtirols wiederum einige cm Neuschneezuwachs. Am meisten Neuschnee ist dabei während der vergangenen 24 Stunden in den Nordalpen mit bis zu 20cm gefallen. Gleichzeitig führte aber auch am Nachmittag stärkerer Strahlungseinfluss zu einer Setzung der Schneedecke. Dadurch haben sich oberflächennahe Schichten gebunden. Besonders dort, wo es mehr geschneit hat bzw. auch etwas mehr der Wind geweht hat, kann die Verbindung mit den darunter gelagerten Schneeschichten von der vergangenen Woche noch ungenügend sein. Hingegen ist die Verbindung dieses Schnees mit einem von Anfang letzter Woche stammenden Schmelzharschdeckel erst oberhalb etwa 2500m nicht immer ideal. Markant ist ein gebietsweise beobachteter markanter Anstieg der seit vorgestern gefallenen Neuschneehöhe mit der Seehöhe. Beurteilung der Lawinengefahr In den südlichen Stubaier und teilweise Ötztaler Alpen sowie den südlichen Zillertaler Alpen, wo es seit vorgestern in der Höhe bis zu 70cm geschneit hat, muss die Lawinengefahr oberhalb etwa 2500m unverändert als erheblich eingestuft werden. Der Wintersportler sollte dort besonders im sehr steilen kammnahen Gelände sowie in steilen Rinnen und Mulden auf Triebschneeansammlungen achten. Eine Auslösung solcher Triebschneeansammlungen, die in allen Hangrichtungen angetroffen werden können, ist bereits durch die Belastung eines einzelnen Wintersportlers möglich. Unterhalb etwa 2500m sowie in den übrigen Regionen Tirols herrscht meist mäßige Gefahr, in tiefen Lagen vereinzelt sogar geringe Gefahr. Die Hauptgefahr geht auch dort von frischen Triebschneeansammlungen aus. Allgemein ist durch die Sonneneintsrahlung wieder mit dem vermehrten Abgang von Lockerschneelawinen aus extrem steilem Gelände zu rechnen. Patrick Nairz