---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 24 vom Freitag, 19. Dezember 2003, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GEBIETSWEISE ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Freitag war es nach Aufhellungen meist bewoelkt. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen bei minus 2 Grad. Der Wind wehte schwach bis maessig aus Suedwest. Die Schneedecke setzt und verfestigt sich nur langsam. Kammnah ist die Schneedecke vor allem in Nordhaengen extrem abgeblasen. In Mulden und Windschattenlagen liegen grossflaechige und maechtige Triebschneeansammlungen, die noch stoeranfaellig sind. Zum Teil sind diese ueberschneit und daher schwer erkennbar. An steilen Suedhaengen bildet sich an der Schneeoberflaeche bis auf rund 2400 m eine duenne Kruste. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG In der Nacht auf Samstag klart es von Westen auf. Am Samstag ist es in den Schweizer Bergen ueberwiegend sonnig. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m liegen bei minus 1 Grad. Der Wind weht maessig aus Suedwest. Die Schneedeckenstabilitaet nimmt nur langsam zu. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SAMSTAG Zentraler und oestlicher Alpennordhang: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2200 m. Die Gefahrenstellen sind zum Teil ueberschneit und deshalb schwer einzuschaetzen. Touren und Varianten erfordern grosse Vorsicht und ueberlegte Routenwahl. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen ohne suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Im mittleren Tessin, in den Buendner Suedtaelern und im Unterengadin suedlich des Inns liegen die Gefahrenstellen vor allem in kammnahen Rinnen und Mulden oberhalb von rund 2500 m. Die ausloesbaren Schneemengen sind aber meist klein. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe befinden sich die Gefahrenstellen vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2200 m. Vereinzelt koennen Einzelpersonen Schneebrettlawinen ausloesen. Unterhalb von rund 2500 m koennen an steilen Grashaengen spontane Rutsche abgleiten. Das suedliche Tessin ist schneefrei. TENDENZ FUER SONNTAG UND MONTAG In der Nacht auf Sonntag erreicht ein Sturmtief aus Nordwest die Alpen und es kuehlt markant ab. Bei starkem Nordwestwind schneit es am Alpennordhang, im Wallis und in Graubuenden. Die Lawinengefahr steigt in den Niederschlagsgebieten an.