---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 40 vom Sonntag, 4. Januar 2004, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- MIT STARKEM WIND GEBIETSWEISE ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Sonntag war es ausser im Sueden mehrheitlich bewoelkt und im Nordosten begann es gegen Abend leicht zu schneien. Die Temperaturen auf 2000 m betrugen um die Mittagszeit circa minus 7 Grad, am Alpensuedhang etwa minus 3 Grad. Der Wind wehte in der Hoehe vor allem entlang und suedlich des Alpenhauptkammes stark, in den uebrigen Gebieten maessig aus noerdlichen Richtungen. Dadurch wurde der immer noch lockere Schnee an der Oberflaeche verfrachtet. Durch die Bildung dieser frischen Triebschneeansammlungen entstehen neue Spannungen in der Schneedecke. Im Sueden loesten sich tagsueber schon diverse kleinere Schneebrettlawinen spontan. Es handelte sich dabei um den frischen Triebschnee, der auf dem lockeren, teils aufgebauten Schnee oder dem verbreitet vorhandenen Oberflaechenreif abglitt. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Woche beginnt im Norden stark bewoelkt und es gibt gelegentlich etwas Schneefall. Am oestlichen Alpennordhang und im Praettigau fallen bis Montag Abend 5 bis 10 cm Schnee. Im Sueden zeigt sich bei wechselnder Bewoelkung teilweise die Sonne. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m betragen im Norden rund minus 6 Grad im Sueden etwa minus 4 Grad. Die Winde wehen in der Hoehe stark aus Nordwesten. Mit den dadurch entstehenden Triebschneeansammlungen steigt die Lawinengefahr wieder an. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MONTAG Alpenhauptkamm oestlich des Monterosagebiets; noerdliches und mittleres Tessin; Graubuenden; zentraler und oestlicher Alpennordhang: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpenhauptkamm und den Gebieten suedlich davon sowie im Engadin und in Mittelbuenden befinden sich die Gefahrenstellen an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Der frische Triebschnee ist sehr stoeranfaellig und gleitet teilweise schon spontan ab. In den uebrigen Gebieten befinden sich die Gefahrenstellen besonders in Kammlagen aller Expositionen oberhalb von rund 2200 m. Auch hier geht die Gefahr vor allem vom frischen Triebschnee aus, der schon durch eine kleine Zusatzlast ausgeloest werden kann. Westlicher Alpennordhang; uebriges Wallis; suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem in steilen Rinnen und Mulden aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Gefaehrlich ist vor allem der aeltere Triebschnee, der vom lockeren Neuschnee der letzten Woche ueberdeckt und daher schwer erkennbar ist. Aber auch die frischen, kleineren Triebschneeansammlungen sind stoeranfaellig. TENDENZ FUER DIENSTAG UND MITTWOCH Am Dienstag und Mittwoch im Norden und Osten groesstenteils noch bewoelkt, im Westen Aufhellungen und im Sueden meist sonnig. Die Winde wehen weiterhin teilweise stark aus Nordwesten. Es wird milder. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.