---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 81 vom Samstag, 14. Februar 2004, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- MEHRHEITLICH GUENSTIGE VERHAELTNISSE ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Samstag war es sonnig. Der Wind wehte schwach bis maessig aus noerdlichen Richtungen. Es wurde noch milder und die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen im Westen und Sueden bei plus 4 Grad und im Osten bei minus 1 Grad. Mit den steigenden Temperaturen und der Einstrahlung setzt und stabilisiert sich die Schneedecke weiter. An Sonnenhaengen bildete sich in der Nacht an der Schneeoberflaeche eine duenne Kruste und tagsueber feuchtete sie bis auf rund 2500 m an. An Schattenhaengen ist verbreitet Pulverschnee anzutreffen, wobei in hoeheren Lagen ein bruechiger Windharschdeckel liegt. Im Hochgebirge und in Kammlagen ist die Schneeoberflaeche hart und blankgefegt. An der Schneeoberflaeche bildete sich verbreitet Oberflaechenreif. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Nacht auf Sonntag ist klar und tagsueber ist es wieder sonnig. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m liegen im Westen und Sueden bei Null Grad und im Osten bei minus 2 Grad. Der Nordwind weht schwach. Die Schneedecke setzt und stabilisiert sich weiter. An steilen Sonnenhaengen ist am Morgen verbreitet Bruchharsch anzutreffen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Alpennordhang ohne westliche Voralpen und ohne Cablais sowie noerdliches Wallis ohne Trient, des Weiteren noerdliches Simplongebiet, Goms, noerdliches Tessin, Misox, Calanca, Bergell, Nord- und Mittelbuenden sowie noerdliches Unterengadin: Maessige Lawinengefahr Am zentralen und oestlichen Alpennordhang, im Gotthardgebiet, in Nord- und Mittelbuenden und im Unterengadin noerdlich des Inns befinden sich die Gefahrenstellen vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2000 m. Vor allem geringmaechtige und gebundene Triebschneeansammlungen sind schattseitig bei groesserer Zusatzbelastung noch als Lawine ausloesbar. Diese Stellen sind jedoch schwer erkennbar, da sie ueberschneit sind. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe befinden sich die Gefahrenstellen vor allem in schattigen, mit Triebschnee gefuellten Rinnen und Mulden oberhalb von rund 2200 m. Hier sind die Triebschneeansammlungen gut erkennbar und sollten mit geschickter Routenwahl umgangen werden. Westliche Voralpen, Chablais, Trient, suedliches Wallis ohne noerdliches Simplongebiet und Goms, des Weiteren mittleres und suedliches Tessin, Puschlav, Muenstertal sowie Engadin ohne noerdliches Unterengadin: Geringe Lawinengefahr In allen Regionen der Schweizer Alpen steigt die Gefahr von Nassschneerutschen und -lawinen an steilen Sonnenhaengen im Tagesverlauf an; im Westen bis in Hoehenlagen von rund 2500 m und im Osten bis rund 2200 m. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Am Montag ist es meist sonnig bei schwachen bis maessigen Nordostwinden. Am Dienstag kuendigt sich mit Wolkenaufzug im Tagesverlauf ein Wetterwechsel an. Die Gefahr von trockenen Schneebrettlawinen nimmt weiter ab. Die Gefahr von Nassschneerutschen und -lawinen nimmt an steilen Sonnenhaengen jeweils im Tagesverlauf zu.