---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 82 vom Sonntag, 15. Februar 2004, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- MEHRHEITLICH GUENSTIGE VERHAELTNISSE ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Sonntag war es in den Bergen wieder sonnig. Der Wind wehte schwach bis maessig aus noerdlichen Richtungen. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen im Westen bei Null Grad, im Sueden bei plus 4 Grad und im Osten bei minus 3 Grad. Die Schneedecke stabilisiert sich weiter. An Sonnenhaengen bildete sich in der Nacht an der Schneeoberflaeche eine duenne Kruste und tagsueber feuchtete sie bis auf rund 2500 m hinauf an. An Schattenhaengen ist verbreitet Pulverschnee anzutreffen, wobei in hoeheren Lagen ein bruechiger Windharschdeckel liegt. Im Hochgebirge und in Kammlagen ist die Schneeoberflaeche hart und blankgefegt. An der Schneeoberflaeche bildete sich verbreitet grosser Oberflaechenreif. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Nacht auf Montag ist klar. Oberhalb der Nebelgrenze, die auf rund 1500 m liegt, ist es tagsueber wieder sonnig. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m liegen im Westen bei minus 2 Grad und im Osten bei minus 4 Grad. Der Ostwind weht schwach, in hoeheren Lagen und im Osten maessig. An steilen Sonnenhaengen ist am Morgen verbreitet Bruchharsch anzutreffen, der im Tagesverlauf wieder aufweicht. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MONTAG Zentraler Alpennordhang ohne Voralpen, des Weiteren Gotthardgebiet, oestlicher Alpennordhang, Nordbuenden, Silvretta, Samnaun und Mittelbuenden ohne Alpenhauptkamm: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem in schattigen Rinnen und Mulden mit alten Triebschneeansammlungen oberhalb von rund 2000 m. Zu beachten sind vor allem Uebergaenge von wenig zu viel Schnee. Vereinzelt sind die aelteren Triebschneeansammlungen noch stoeranfaellig und bei groesserer Zusatzbelastung als Lawine ausloesbar. Vorsichtige Routenwahl, vor allem in Rinnen und Mulden der angegebenen Expositionen und Hoehenlage wird empfohlen. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen: Geringe Lawinengefahr Sehr vereinzelt befinden sich noch Gefahrenstellen vor allem im schattigen, extremen Steilgelaende. In allen Regionen der Schweizer Alpen steigt die Gefahr von Nassschneerutschen und -lawinen an steilen Sonnenhaengen im Tagesverlauf an; im Westen bis in Hoehenlagen von rund 2500 m und im Osten bis rund 2200 m. TENDENZ FUER DIENSTAG UND MITTWOCH Im Laufe des Dienstages zieht allmaehlich Bewoelkung auf und am Mittwoch schneit es am Alpennordhang. Ab Mittwoch kuehlt es deutlich ab. Der Nordwind weht stark. Die Gefahr von trockenen Lawinen steigt ab Mittwoch an. Im Sueden aendert sich die Lawinengefahr nicht wesentlich.