---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 10 vom Samstag, 25. Dezember 2004, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR MIT NEUSCHNEE UND TRIEBSCHNEE ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Samstag war es im Norden mit Foehn zeitweise sonnig, im Sueden und Westen setzten leichte Schneefaelle ein. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen im Norden bei minus 3 Grad und im Sueden bei minus 5 Grad. Der Wind wehte maessig bis stark, in den Foehngebieten zeitweise stuermisch. Der Suedwestwind hat die Altschneedecke unregelmaessig erodiert und viel Schnee verfrachtet. Die Kammlagen sind stark abgeblasen. Der frische Triebschnee liegt haeufig in Rinnen und Mulden und ist stoeranfaellig. Allgemein hat die Schneedecke ein sehr schwaches Fundament und Lawinen koennen auch bis in die tieferen Schichten der Altschneedecke anreissen. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Bis Sonntagabend fallen am Alpenhauptkamm und suedlich davon 30 bis 50 cm Schnee, im Westen rund 20 cm und im Osten bis zu 40 cm. Die Schneefallgrenze sinkt bis in die Niederungen. Die Mittagstemperatur auf 2000 m sinkt auf rund minus 8 Grad. Der Wind weht in der Nacht noch stark aus Suedwest. Im Tagesverlauf dreht er ueber Suedost auf Nordost und weht um die Mittagszeit maessig. Es bilden sich frische Triebschneeansammlungen die leicht ausloesbar sind. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER STEPHANSTAG Ganzes Gebiet der Schweizer Alpen ohne westliche Voralpen: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen vor allem oberhalb von rund 1800 m. Einzelpersonen koennen bereits Lawinen ausloesen. Allgemein sind spontane Lawinen mittleren Ausmasses vereinzelt, in Graubuenden vermehrt moeglich. Rinnen und Mulden, die mit Neuschnee und frischem Triebschnee gefuellt sind, sind fuer Schneesportler besonders gefaehrlich. Vorsicht und Zurueckhaltung werden empfohlen. Westliche Voralpen: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen liegen vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 1800 m. Die Lawinengefahr steigt mit dem Neuschnee im Tagesverlauf an. Die frischen Triebschneeansammlungen sind meist klein und koennen bereits von Einzelpersonen ausgeloest werden. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Mit Bise am Montag vor allem im Norden und Osten noch weitere Schneefaelle. Am Dienstag im Sueden sonnig und im Norden wechselhaft. Die Lawinengefahr bleibt zunaechst unveraendert und nimmt ab Dienstag langsam ab.