---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 14 vom Mittwoch, 29. Dezember 2004, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Auf Mittwoch schneite es bei starkem Nordwind. Am Alpennordhang und im Unterwallis fielen 15 bis 35 cm Schnee, im Oberwallis und in Graubuenden 5 bis 20 cm, weiter suedlich bleib es trocken. In allen Regionen sind frische Triebschneeansammlungen entstanden. Am meisten Schnee wurde am Alpenhauptkamm und suedlich davon verfrachtet. Kammnahe Nordhaenge sind teilweise ausgeblasen, Suedhaenge sind mit Triebschnee geladen. Der Triebschnee liegt aber auch fern von Kaemmen, ist meist sehr locker aber bereits leicht ausloesbar. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen bei minus 10 Grad. Derzeit herrschen in den Schweizer Alpen noch keine guten Bedingungen fuer Skitouren und Variantenabfahrten. Die Gefahrenstellen liegen vor allem dort, wo ausreichend viel Schnee zum Skifahren liegt. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die Schneefaelle im Norden enden am Donnerstagmorgen. Bis dahin fallen nur mehr kleine Neuschneemengen. Die Lufttemperaturen steigen vor allem im Westen markant an und erreichen dort am Mittag auf 2000 m Null Grad, im Suedosten bleibt es mit minus 10 Grad vorerst noch kalt. Der Wind bleibt maessig, in Gipfelnaehe stark und kann weiterhin Schnee verfrachten. Von diesem Triebschnee und dem darunterliegenden schwachen Schneedeckenfundament geht die Hauptgefahr aus. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DONNERSTAG Ganzes Gebiet der Schweizer Alpen: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen, in den Voralpen und am Alpensuedhang oberhalb von rund 1600 m, in den uebrigen Gebieten oberhalb von rund 2000 m. Bereits einzelne Personen koennen Lawinen ausloesen. In den schneearmen inneralpinen Regionen wie im zentralen Wallis, in Mittelbuenden und im Engadin sind die zu erwartenden Lawinen kleiner als in den schneereicheren Gebieten. Vereinzelt sind weiterhin Spontanlawinen moeglich. Die Gefahrenstellen sind schwer erkennbar. Vorsicht und Zurueckhaltung im Steilgelaende werden empfohlen. TENDENZ FUER SILVESTER UND NEUJAHR An Silvester ist es in den Schweizer Alpen recht sonnig und mild, an Neujahr wechselnd bewoelkt mit etwas Schnee. In der Hoehe weht weiterhin maessiger Wind aus noerdlichen Richtungen. Die Lawinengefahr nimmt nur langsam ab.