---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 53 vom Samstag, 5. Februar 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- TEILWEISE ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Samstag war es sonnig, schwachwindig und es herrschte eine ausgezeichnete Fernsicht. Nur am Alpensuedhang war es bewoelkt. Die Mittagstemperaturen lagen auf 2000 m im Norden bei minus 4, im Sueden bei minus 10 Grad. Vor allem in den schneereichen Gebieten des Alpennordhanges setzt und verfestigt sich der Schnee zunehmend. Die Verbindung zum darunterliegenden Schnee ist guenstig. Fuer die Lawinenbildung ist das schwache Schneedeckenfundament nach wie vor relevant. Vor allem in den inneralpinen Regionen, wo es von eher duenneren Triebschnee- und Neuschneeschichten ueberdeckt wird, werden Lawinen nach wie vor in der bodennahen schwachen Schwimmschneeschicht ausgeloest. Am unguenstigsten ist der Schneedeckenaufbau im Engadin. An sehr steilen Sonnenhaengen bildet sich bis auf etwa 2500 m hinauf zunehmend eine bruechige Harschkruste. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Sonntag ist es weiterhin sonnig und allgemein schwachwindig. Am Alpensuedhang loesen sich die Wolken auf. Die Mittagstemperatur liegt auf 2000 m bei rund minus 6 Grad. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Wallis ohne Saastal und ohne suedliches Simplongebiet; des Weiteren Gotthardgebiet; noerdliches Tessin und Graubuenden ohne suedliche Teile des Misox und Calancatales sowie ohne Puschlav und Muenstertal: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. Besonders heikel sind aeltere Triebschneeansammlungen, die vor allem in kammnahen, sehr steilen Haengen, an Gelaendekanten oder in Rinnen und Mulden liegen. Diese koennen durch einzelne Wintersportler ausgeloest werden und als Lawine mittelgrosse Ausmasse annehmen. Vereinzelt sind auch noch Fernausloesungen moeglich. Dies besonders im Engadin. Alpennordhang ohne Gotthardgebiet; des Weiteren Saastal und suedliches Simplongebiet, suedliche Teile des Misox und Calancatales sowie Puschlav und Muenstertal: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 1800 m. Schneebrettlawinen koennen vor allem an Uebergaengen von wenig zu viel Schnee und meist mit einer grossen Zusatzbelastung ausgeloest werden. Vor allem diese Stellen sollten bei einer ueberlegten Routenwahl nur einzeln begangen werden. Allgemein ist die Lawinengefahr zur Zeit schwierig einzuschaetzen, da die Gefahrenstellen nur schwer erkennbar sind. Vor allem in bis anhin noch nicht begangenen oder befahrenen Routen ist die Ausloesebereitschaft erhoeht. In allen Regionen koennen unterhalb von etwa 2000 m vereinzelt kleine Nassschneelawinen auf der Grasnarbe abgleiten. Im Sottoceneri liegt nur wenig Schnee. Die Lawinengefahr ist dort gering. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG An beiden Tagen ist es meist sonnig. Die Lawinengefahr geht langsam zurueck.