---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 56 vom Dienstag, 8. Februar 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- IN TEILEN GRAUBUENDENS WEITERHIN ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Das sonnige Wetter hielt auch am Dienstag an. Der Wind wehte aus suedlichen Richtungen und war meist schwach bis maessig. Die Mittagstemperaturen lagen auf 2000 m bei minus 6 Grad. An sehr steilen Sonnenhaengen liegt an der Schneeoberflaeche eine Harschkruste, die am Morgen verbreitet tragfaehig ist. Fuer die Lawinenbildung bleibt das schwache Schneedeckenfundament entscheidend. Vor allem an schneearmen Stellen und besonders in den inneralpinen Regionen koennen Lawinen nach wie vor in der bodennahen schwachen Schwimmschneeschicht ausgeloest werden. Besonders betroffen sind noch wenig begangene Routen und Abfahrten. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Mittwoch ist es weiterhin meist sonnig und schwachwindig. Die Mittagstemperatur liegt auf 2000 m bei rund minus 5 Grad. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MITTWOCH Suedliches Praettigau; Arosa; Landschaft Davos; Domleschg- Lenzerheide; Albulatal; Schams; Oberhalbstein; Silvretta und Unterengadin: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an schattigen Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2000 m. Besonders heikel sind kammnahe, sehr steile Haenge, Hangkanten oder Rinnen und Mulden. Schneebrettlawinen koennen durch einzelne Wintersportler ausgeloest werden und mittelgrosse Ausmasse annehmen. Vereinzelt sind auch noch Fernausloesungen moeglich. Alpennordhang; Wallis; noerdliches Tessin sowie uebrige Teile Graubuendens: Maessige Lawinengefahr Am Alpennordhang und im noerdlichen Praettigau befinden sind die Gefahrenstellen an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von etwa 1800 m. Schneebrettlawinen koennen vor allem an Uebergaengen von wenig zu viel Schnee und meist mit einer grossen Zusatzbelastung ausgeloest werden. Auch hier koennen Lawinen mittelgrosse Ausmasse annehmen. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe befinden sich die Gefahrenstellen an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von etwa 2000 m. Hier ist die Situation vor Ort schwierig einzuschaetzen und heimtueckisch. Vor allem in sehr steilen, mit aelterem Triebschnee gefuellten Rinnen und Mulden koennen Schneebrettlawinen noch selten durch einzelne Personen ausgeloest werden. Auch hier sind vor allem schneearme Stellen gefaehrlich. Mittleres Tessin und Sottoceneri: Geringe Lawinengefahr Vereinzelte Gefahrenstellen befinden sich noch im extremen Steilgelaende. In allen Regionen koennen unterhalb von etwa 2200 m an steilen Sonnenhaengen vereinzelt kleine Nassschneelawinen abgleiten. TENDENZ FUER DONNERSTAG UND FREITAG Am Donnerstag ist es nochmals ziemlich sonnig, am Freitag im Norden bewoelkt und es setzt Niederschlag ein. Der Nordwind nimmt deutlich zu. Im Sueden ist es noch teilweise sonnig. Die Lawinengefahr veraendert sich noch nicht wesentlich.