---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 67 vom Samstag, 19. Februar 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GEBIETSWEISE ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Nach kalter Nacht war der Himmel am Samstag in den Bergen bewoelkt bis bedeckt. Bis am fruehen Nachmittag fiel dort noch kein Schnee. Um die Mittagszeit lag die Temperatur auf 2000 m bei minus 10 Grad. Die Winde aus allgemein westlicher Richtung wehten schwach. Die Schneedecke verfestigt sich in den schneereichen Gebieten, trotz den tiefen Temperaturen, vor allem an den Sonnenhaengen zunehmend. An Suedhaengen hat sich bis in Hoehenlagen ueber 2500 m eine leichte Oberflaechenkruste gebildet. Vom Wind wenig beeinflusste Nordhaenge sind weiterhin bis in tiefe Lagen pulvrig. Vor allem in den inneralpinen Gebieten sowie im Engadin sind die Basisschichten der Schneedecke meist schwach. Deshalb koennen vor allem in diesen Gebieten Lawinen bis auf den Boden abgleiten. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG In der Nacht und am Sonntag schneit es bis am Abend am Alpennordhang, im Wallis und in Graubuenden zeitweise. Die erwarteten Neuschneemengen sind dabei mit 10 bis 20 cm eher gering. Auf 2000 m liegt die Mittagstemperatur bei minus 12 Grad. Der bei schwachen Nordwestwinden fallende Schnee beeinflusst die Lawinengefahr nur unbedeutend. Die Schneedecke setzt und verfestigt sich aber bei den herrschenden Temperaturen nur noch sehr langsam weiter. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Alpennordhang ohne Voralpen; Unterwallis ohne die Taeler Val d'Herens und Val d'Annivier; noerdliches Oberwallis; Gotthardgebiet; Nord- und Mittelbuenden ohne Rheinwald sowie ohne Avers; des Weiteren Samnaun: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpennordhang ohne Voralpen und ohne Gotthardgebiet sowie im Unterwallis ohne die Taeler Val d'Herens und Val d'Annivier befinden sich die Gefahrenstellen oberhalb von rund 1800 m, in den uebrigen Gebieten mit gleicher Gefahrenstufe oberhalb von rund 2000 m. In all den erwaehnten Gebieten sind vor allem Steilhaenge der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost besonders kritisch zu beurteilen. Gefaehrlich sind vorwiegend eher schneearme Zonen und Uebergaenge von wenig zu viel Schnee. Ausloesungen bereits durch Einzelpersonen sind moeglich. Noerdliche Voralpen; suedliches Wallis vom Val d'Herens bis zum Binntal; noerdliches und mittleres Tessin ohne Gotthardgebiet; des Weiteren Rheinwald; Avers; Buendner Suedtaeler; Engadin ohne Samnaun: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich in den erwaehnten Gebieten des suedlichen Wallis und im Unterengadin an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m, in den noerdlichen Voralpen oberhalb von rund 1600 m. Lawinenausloesungen sind vor allem durch groessere Zusatzbelastung moeglich. Vor allem in den schneereichen Gebieten sind in mittleren und tiefen Lagen Gleitschneelawinen moeglich. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Am Montag und Dienstag bleibt in den Alpen wechselhaftes Wetter. Die zeitweisen Schneefaelle am Montag sind schwach. Es bleibt kalt. Die Lawinengefahr nimmt nur langsam ab.