---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 85 vom Mittwoch, 9. Maerz 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- VERBREITET ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Der Mittwoch war im Wallis, im Oberengadin und am Alpensuedhang sonnig. Am zentralen und oestlichen Alpennordhang fielen seit Dienstagnachmittag lokal 10 bis 20 cm Schnee. In den letzten vier Tagen fielen folgende Neuschneesummen: Am Alpennordhang verbreitet 30 bis 60 cm, im noerdliches Wallis, im Gotthardgebiet und in Nordbuenden 10 bis 30 cm, sonst weniger als 10 cm. Am Alpensuedhang blieb es trocken. Die Mittagstemperatur auf 2000 m lag im Norden bei minus 9 und im Sueden bei minus 5 Grad. Der Nordwind blies maessig, in der Hoehe stark. Frische Triebschneeansammlungen liegen vor allem an Suedexpositionen, aber auch in Rinnen- und Mulden aller Expositionen. Die Neu- und Triebschneeschichten der letzten Tage sind untereinander noch nicht ausreichend verbunden. Auch die Verbindung zur Altschneeoberflaeche ist teilweise noch schwach. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Bis Donnerstagmorgen fallen am zentralen und oestlichen Alpennordhang noch wenige Zentimeter Schnee. Tagsueber ist es dann wie in den uebrigen Gebieten sonnig. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m liegen bei minus 6 Grad. Der maessige bis starke Nordwind laesst im Laufe des Tages etwas nach. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DONNERSTAG Alpenhauptkamm; Chablais; Waadtlaender und Freiburger Alpen; Berner Alpen westlich des Schilthorns; zentraler Alpennordhang ohne Voralpen; des Weiteren oestlicher Alpennordhang; Graubuenden ohne Suedtaeler: Erhebliche Lawinengefahr Am Alpenhauptkamm, in Mittelbuenden sowie im Engadin befinden sich die Gefahrenstellen an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2500 m. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe befinden sie sich an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Die Triebschneeansammlungen koennen bereits von Einzelpersonen ausgeloest werden. In den Gebieten mit Neuschnee koennen vereinzelte spontane Lawinen abgleiten. Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr vor Ort ist erforderlich. In den Gebieten mit wenig oder keinem Neuschnee sind die Triebschneeansammlungen klein, gut erkennbar und sollten umgangen werden. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen ohne Sottoceneri: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen. Im Berner Oberland oestlich des Schilthorns und in den zentralen Voralpen sind sie vor allem oberhalb von rund 1600 m, im uebrigen Wallis, im uebrigen noerdlichen und mittleren Tessin sowie in den Buendner Suedtaelern ohne Bergell sind sie vor allem oberhalb von rund 2000 m vorhanden. Frische Triebschneeansammlungen hinter Gelaendekanten und in Rinnen und Mulden sind in der Regel klein, aber leicht ausloesbar. Sie sind meist gut erkennbar und sollten umgangen werden. Sotto Ceneri: Geringe Lawinengefahr Gleitschneerisse und -rutsche an Suedhaengen sind zu erwarten. TENDENZ FUER FREITAG UND SAMSTAG Am Freitag ist es sonnig. Am Samstag faellt zeitweise Schnee. Die Lawinengefahr nimmt langsam ab.