---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 89 vom Sonntag, 13. Maerz 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- ANSTIEG DER LAWINENGEFAHR IM TAGESVERLAUF ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES In der Nacht auf Sonntag fiel am Alpennordhang und in Nordbuenden nochmals Schnee. Die Neuschneesummen betragen: Glarnerland 20 bis 40 cm, uebrige Gebiete vom oestlichen Berner Oberland bis ins Saentisgebiet sowie in Nordbuenden 10 bis 25 cm. Weiter westlich und suedlich fielen nur wenige Zentimeter Schnee. Die starken Nordwestwinde liessen nach. Der Sonntag war anschliessend sonnig. Die Mittagstemperatur auf 2000 m betrug im Norden minus 10 Grad und im Sueden minus 5 Grad. Der Suedwestwind war schwach bis maessig. Der Neuschnee am Alpennordhang und in Nordbuenden ueberlagert alte, zum Teil noch stark stoeranfaellige Triebschneeansammlungen. Diese sind nun kaum mehr zu erkennen und deshalb zur Zeit besonders heikel. In den uebrigen Gebieten hat sich die Schneedecke mit der Sonneneinstrahlung bereits etwas verfestigt und es bildete sich an Sonnenhaengen eine Schmelzharschkruste. An windgeschuetzten Nordhaengen liegt noch immer Pulverschnee. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Montag ist es recht sonnig und in den Bergen rund 5 Grad waermer. Die Winde aus Suedwest wehen maessig. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m liegen bei minus 3 bis minus 5 Grad. Die Schneedecke wird sich stark setzen. Sie ist waehrend dieser Zeit aber vermehrt stoeranfaellig. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MONTAG Zentraler Alpennordhang ohne Gotthardgebiet; des Weiteren oestlicher Alpennordhang; noerdliches Praettigau: Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2200 m. Besonders in Kammlagen, an Uebergaengen zu Rinnen und Mulden koennen bereits Einzelpersonen Schneebrettlawinen ausloesen. Spontane oberflaechliche Rutsche und Lawinen sowie Waechtenabbrueche mit Lawinenausloesung sind vor allem mit Sonneneinwirkung moeglich. Uebrige Gebiete der Schweizer Alpen ohne mittleres und suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen liegen in der noerdlichen Surselva, im uebrigen Nordbuenden, und im Unterengadin an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. In den uebrigen Gebieten vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen West ueber Nord bis Suedost sowie an Kammlagen aller Expositionen. Am westlichen Alpennordhang befinden sie sich oberhalb von rund 1800 m. In den uebrigen Gebieten dieser Gefahrenstufe liegen sie oberhalb von rund 2000 m. Die Triebschneeansammlungen liegen an sehr steilen Haengen sowie besonders in Rinnen und Mulden. Lawinen koennen vor allem durch groessere Zusatzlast, wie z. B. durch das Gewicht mehrer Schneesportler ausgeloest werden. Auch in den Gebieten mit maessiger Gefahrenstufe steigt die Lawinengefahr im Verlaufe des Tages an. Mittleres Tessin: Geringe Lawinengefahr Unterhalb von rund 2500 m sind Gleit- und Nassschneelawinen zu erwarten. TENDENZ FUER DIENSTAG UND MITTWOCH Am Dienstagmorgen kann am Alpennordhang etwas Schnee fallen. Am Mittwoch ist es sonnig und mild. Die Lawinengefahr wird vermehrt im Tagesverlauf ansteigen.