---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 127 vom Mittwoch, 20. April 2005, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GEBIETSWEISE ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Von Dienstag- bis Mittwochmittag fiel zwischen Schilthorn und Glarner Alpen sowie im Oberengadin 30 bis 40 cm Schnee. In den uebrigen Gebieten fielen 15 bis 30 cm Zentimeter. Am zentralen Alpensuedhang gab es nur wenig Schnee. Der Wind wehte am zentralen Alpenhauptkamm stark aus Norden, sonst maessig aus Nordwesten. Die Mittagstemperatur auf 2000 m betrug im Norden etwa minus 4 Grad und im Sueden rund minus 1 Grad. Der Neuschnee, der am vergangenen Wochenende am Alpensuedhang und im Wallis gefallen ist, setzt und verfestigt sich weiter. Der Schnee von Anfangs Woche fiel in allen Gebieten bei maessigen Winden. Triebschneeansammlungen sind vor allem in Kammlagen entstanden. Bis etwa 2400 m ist die Schneedecke durchfeuchtet. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Auf Donnerstag lassen die Niederschlaege im Norden nach und im Tagesverlauf gibt es aus Westen sonnigeres Wetter. Am zentralen und oestlichen Alpennordhang sind noch 15 bis 30 cm Neuschnee moeglich. Am westlichen Alpennordhang sind es 10 bis 20 cm, sonst weniger. Der Wind weht maessig aus Norden. Im Tessin blaest starker Nordfoehn. Die Temperatur auf 2000 m betraegt um die Mittagszeit etwa minus 4 Grad im Norden und rund minus 2 Grad im Sueden. Vor allem in Kammlagen und entlang des zentralen Alpenhauptkammes entstehen weitere Triebschneeansammlungen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DONNERSTAG Alpennordhang ohne westliche Voralpen sowie ohne Gotthardgebiet; noerdliches Praettigau; Silvretta; Samnaun; Oberengadin; Puschlav; Bergell; Oberhalbstein und Avers : Erhebliche Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen aller Expositionen. In den noerdlichen Gebieten dieser Gefahrenstufe sind sie oberhalb von rund 2200 m in den suedlichen Regionen oberhalb von rund 2400 m. Die Triebschneeansammlungen werden mit zunehmender Hoehenlage maechtiger und heikler. Sie sind aber meistens nicht grossflaechig verbreitet, sondern liegen vor allem in Kammlagen sowie in Rinnen und Mulden. Westliche Voralpen; Wallis; Gotthardgebiet; zentraler Alpensuedhang; uebriges Graubuenden: Maessige Lawinengefahr Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2400 m, in den westlichen Voralpen oberhalb von rund 2000 m. Die Lawinengefahr nimmt mit der Hoehe zu und ist oberhalb von rund 3000 m an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost als erheblich einzustufen. Aeltere Triebschneeansammlungen sind teilweise ueberschneit und schwer erkennbar. Triebschneeansammlungen liegen vor allem in Kammlagen und koennen auch durch Einzelpersonen ausgeloest werden. Unterhalb von etwa 2400 m sind Nassschneelawinen moeglich, die auf der Grasnarbe abgleiten. In hoeheren Lagen sind mit der Sonneneinstrahlung vor allem aus felsigem Gelaende feuchte Lockerschneerutsche zu erwarten. TENDENZ FUER FREITAG UND SAMSTAG Am Freitag ist es mehrheitlich sonnig. Am Samstag zieht aus Westen neue Bewoelkung auf. Die Lawinengefahr nimmt ab.