LAGEBERICHT LAND Salzburg 13. März 2005, 7.45 Uhr Gefahrenstufen Das Wetter: Heute, Sonntag, trüben am Vormittag noch einige Wolken und insbesondere im Bereich der Nordalpen zeitweise auch noch Schneeschauer die Sicht. Tagsüber lichten sich aber die Wolken und die Bedingungen werden zunehmend freundlicher. In den Nordalpen bleibt der Westwind vorerst noch lebhaft bis stürmisch, sonst weht er meist nur mäßig stark. In 2000 m -12 bis -7 Grad, in 3000 m um -16 Grad. Der Montag bringt freundliches Bergwetter. Die Sonne scheint neben einigen hohen Wolkenfeldern, die aber weit über Gipfelniveau dahinziehen. Am Nachmittag kann die Sicht zeitweise diffus werden. Es wird in allen Höhen milder: in 2000 m steigen die Temperaturen auf -2 bis -5 Grad, in 3000 m hat es -10 bis -7 Grad. Der Schneedeckenaufbau: Seit gestern sind verbreitet 5 bis 15 cm, in den hohen Tauern stellenweise aber bis zu 35 cm Neuschnee dazugekommen. Mit lebhaftem, teils stürmischem Wind aus West bis Nord sind frische Einwehung entstanden, die nur schlecht mit der teils verharschten, teils kalten und lockeren Unterlage binden. Diese Schneeauflage überdeckt die ergiebige und merklich gesetzte Neuschneeschicht, die sich seit dem letzten Wochenende aufgebaut hat. Am stärksten ist der Setzungsprozess sonnseitig unterhalb von 1800m Seehöhe. In der mächtigen Schneedecke befinden sich mehrere Gleithorizonte: Zum einen hat der Neuschnee vom Mittwoch/Donnerstag eine schlechte Bindung, zum anderen kann die gesamte - seit letzten Sonntag gefallene - Schicht auf einer lockeren Schwachschicht abgleiten. Es gibt umfangreiche Einwehungen in fast allen Richtungen, die trotz langsamer Verfestigung noch störanfällig sind. Gefahrenbeurteilung: Für den Wintersportler ist die Schneebrettgefahr oberhalb der Baumgrenze in den meisten Gebieten unverändert GROSS. Der umfangreiche Triebschnee der letzten Tage und insbesondere die seit gestern frisch entstandenen Einwehungen sind sehr leicht zu stören und kommen in allen Hangrichtungen vor. Gefahrenstellen konzentrieren sich auf steile Geländeabschnitte (über 30 Grad) und die möglichen Auslaufbahnen. Touren erfordern Zurückhaltung und große Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation. Die Bereitschaft zu spontanen Abgängen hat abgenommen, jedoch können einzelne mittlere Abgänge aus dem extremen Steilgelände noch vorkommen. Tendenz: Mit dem Abschwächen der Winde und den allmählich steigenden Temperaturen können sich die umfangreichen Triebschneemengen zu Wochenbeginn allmählich verfestigen, die Situation entspannt sich langsam. M. Butschek