---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 47 vom Samstag, 7. Januar 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- MAESSIGE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Samstag war es in den Bergen wieder sonnig. Im Westen hatte es zeitweise Wolkenfelder. Die Mittagstemperatur auf 2000 m lag zwischen minus 3 Grad im Norden und minus 5 Grad im Sueden. Der Wind wehte schwach bis maessig aus suedlichen Richtungen. In den inneralpinen Gebieten, im Gotthardgebiet sowie suedlich davon liegt wenig, sehr unregelmaessig abgelagerter Schnee. Wegen der schwachen Schneedeckenbasis bricht man haeufig bis auf den Boden durch. Am Alpennordhang sowie im noerdlichen Unterwallis ist die Schneelage durchschnittlich. Die Schneedecke ist hier etwas besser verfestigt, besonders in den bodennahen Schichten. In allen Gebieten sind teilweise Schwachschichten wie Krusten und Oberflaechenreifschichten in der Schneedecke eingelagert. Die Schneedecke ist aber verbreitet locker und spannungsarm. Steile Suedhaenge haben eine Harschkruste und sind zunehmend verfestigt. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG In der Nacht kann es im Sueden leicht schneien. Der Sonntag ist meist sonnig und schwachwindig. Die Mittagstemperatur auf 2000 m liegt bei minus 3 Grad im Norden und minus 6 Grad im Sueden. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SONNTAG Ganzes Gebiet der Schweizer Alpen ohne Sottoceneri: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an den Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost. Am Alpennordhang, in Nordbuenden, in der noerdlichen Surselva sowie im Gotthardgebiet ohne Obergoms befinden sie sich an Steilhaengen oberhalb von rund 1800 m. Im Wallis liegen sie an Steilhaengen oberhalb von rund 2000 m. In den uebrigen Gebieten des noerdlichen und mittleren Tessins und Mittelbuendens, im Engadin und in den Buendner Suedtaelern liegen sie vor allem in Rinnen und Mulden oberhalb von rund 2200 m. Vor allem dort, wo oberflaechennah haertere Schneeschichten liegen, koennen Lawinen teilweise noch mit geringer Zusatzbelastung ausgeloest werden. In den schneearmen Gebieten koennen diese auch am Boden abgehen. Die Lawinen sind meist klein, vereinzelt nehmen sie auch mittlere Ausmasse an. Der frische Triebschnee, der durch den Suedfoehn der letzten Tage sehr lokal in den Foehngebieten sowie in Kamm- und Passlagen abgelagert wurde, sollte gemieden werden. Eine vorsichtige Routenwahl wird empfohlen. Sottoceneri: Geringe Lawinengefahr (Stufe 1) In allen Regionen steigt die Gefahr von feuchten Rutschen an sehr steilen Suedhaengen unterhalb von rund 2000 m im Tagesverlauf leicht an. TENDENZ FUER MONTAG UND DIENSTAG Anhaltend sonniges und schwachwindiges Bergwetter. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.