---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 91 vom Montag, 20. Februar 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- LEICHTER RUECKGANG DER LAWINENGEFAHR - FUER SCHNEESPORTLER ABER WEITERHIN GEFAEHRLICH ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Von Sonntag auf Montag schneite es im Simplongebiet sowie am zentralen Alpenhauptkamm und suedlich davon 60 bis 80 cm. In den vergangenen 5 Tagen fielen somit folgende Neuschneesummen: noerdliches Wallis, Oberwallis, Gotthardgebiet, noerdliches Tessin 100 bis 200 cm; zentrales Wallis, Alpennordhang und Graubuenden 20 bis 100 cm. Die Mittagstemperatur auf 2000 m lag bei minus 4 Grad. Der Foehnsturm hat umfangreiche und in den niederschlagsreichen Gebieten meterhohe Triebschneeansammlungen erzeugt. In den niederschlagsreichen Gebieten sind zahlreiche, teilweise grosse Lawinen spontan abgegangen oder wurden kuenstlich ausgeloest. In den Niederschlagsrandgebieten standen Ausloesungen durch Personen im Vordergrund. Die Lawinensituation ist oberhalb der Waldgrenze in vielen Gebieten heikel, die Gefahr nimmt aber besonders in den neuschneereichen Gebieten ab. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die letzten Schneefaelle klingen ab und der Wind weht maessig aus Suedwest. Im Westen zeitweise Aufhellungen. Die Temperaturen auf 2000 m gehen auf minus 7 Grad zurueck. Die Strahlung und das Eigengewicht des Neuschnees fuehren zur zunehmenden Setzung der grossen Neuschneemengen und der Triebschneeansammlungen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER DIENSTAG Ganze Schweizer Alpen ohne noerdliche Voralpen: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Alpenhauptkamm und suedlich davon, Aletschgebiet und Graubuenden: Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Vereinzelte Spontanlawinen sind noch moeglich. Fuer Variantenabfahrten und Touren herrschen heikle Verhaeltnisse. Uebriges Wallis und uebriger Alpennordhang ohne Voralpen: Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Steilhaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 1800 m. Personen koennen nach wie vor leicht Lawinen ausloesen, in den schneearmen inneralpinen Gebieten besonders an Schattenhaengen. Noerdliche Voralpen: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost in Lagen oberhalb der Waldgrenze, das heisst oberhalb von rund 1600 m. TENDENZ FUER MITTWOCH UND DONNERSTAG Veraenderlich aber kaum Neuschnee und etwas kaelter. Die Lawinengefahr geht weiter zurueck. Spontane Lawinen sind unwahrscheinlich. Vor allem in den inneralpinen Regionen bleibt die Ausloesebereitschaft durch Personen hoch.