---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 92 vom Dienstag, 21. Februar 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- GEBIETSWEISE WEITERHIN HEIKEL FUER SCHNEESPORTLER ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Dienstag schien im Norden teilweise die Sonne, im Sueden dominierten die Wolken. Die Mittagstemperaturen auf 2000 m lagen bei minus 7 Grad. Der Wind wehte schwach aus suedlichen Richtungen. Die Triebschneeansammlungen am Alpennordhang haben sich weiter verfestigt. Inneralpin und am Alpenhauptkamm sind sie an exponierten Lagen hart gepresst, in Leehaengen weich und teilweise kompakt. Stellenweise liegen die Triebschneeansammlungen auf einem wenig tragfaehigen Altschneefundament und sind dort stoeranfaellig. Generell sind zur Zeit schneearme Haenge kritischer einzuschaetzen als schneereiche, weil Brueche hier bis in den Altschnee hinunterreissen und die Lawinen dadurch groesser werden koennen. Teilweise sind davon auch Steilhaenge im Suedsektor betroffen, besonders inneralpin. Unterhalb von rund 1800 m ist der Schnee sonnseitig pappig, in tieferen Lagen teilweise feucht. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Es wird sonnig mit vorueberziehenden Wolkenfeldern und schwach windig. Im Sueden ist es bedeckt und es faellt etwas Schnee. Die Temperaturen auf 2000 m liegen bei minus 6 Grad. Die Strahlung und das Eigengewicht des Neuschnees fuehren zur zunehmenden Setzung und Verfestigung der grossen Neuschneemengen und der Triebschneeansammlungen im Westen und Sueden. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MITTWOCH Wallis; Gotthardgebiet; Graubuenden; noerdliches und mittleres Tessin: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen befinden sich am Alpenhauptkamm und in Graubuenden an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. In den uebrigen Regionen dieser Gefahrenstufe liegen sie vor allem an Steilhaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 1800 m. Spontanlawinen sind selten. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung ist bei Tiefschneeabfahrten noetig. Personen koennen nach wie vor leicht Lawinen ausloesen. Am gefaehrlichsten sind steile, schneearme Haenge mit kompaktem Triebschnee. Alpennordhang ohne Gotthardgebiet; des Weiteren suedliches Tessin: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 1600 m. TENDENZ FUER DONNERSTAG UND FREITAG Leichte Abkuehlung, Winddrehung auf Nord und trocken. Am Freitag am Alpensuedhang mehr Wolken. Vor allem an schneearmen Haengen bleibt die Ausloesebereitschaft von Lawinen durch Personen hoch.