---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 104 vom Sonntag, 5. Maerz 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- IM WESTEN NOCH GROSSE LAWINENGEFAHR - FUER SCHNEESPORTLER UEBERALL GEFAEHRLICH ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Von Samstag auf Sonntag schneite es im Westen und Sueden 30 bis 60 cm, am Alpennordhang 10 bis 40 m. In den uebrigen Regionen fielen 10 bis 20 cm. Der Wind verursachte umfangreiche Schneeverfrachtungen in allen Hangrichtungen. In den niederschlagsreichen Gebieten sind zahlreiche spontane Lawinen abgegangen. Am Sonntag war es meist trueb oder wechselhaft. Nur im Tessin schien die Sonne. Die Temperaturen gingen im Norden auf minus 10 Grad auf 2000 m zurueck, im Tessin lagen sie bei minus 2 Grad. Der Wind drehte auf Nord und wehte schwach bis maessig. Kammnah ist der Schnee vom Wind gepresst und fest. In Windschattenhaengen aller Expositionen liegen Triebschneeansammlungen von einigen Zentimetern bis 3 m Maechtigkeit. Diese Triebschneeansammlungen sind oft mit geringer Zusatzbelastung ausloesbar. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Die grossen Schneefaelle sind vorbei. Es schneit aber weiterhin schauerartig noerdlich des Alpenhauptkammes. Es sind nur einige Zentimeter zu erwarten. Die Temperaturen gehen weiter zurueck und betragen auf 2000 m minus 13 Grad. Mit dem maessigen bis starken Nordwind ist die Kaelte fuehlbar wie minus 35 Grad. Es entstehen neue stoeranfaellige Triebschneeansammlungen in allen Hangrichtungen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER MONTAG Noerdliches Wallis; Goms; westliches Unterwallis: Grosse Lawinengefahr (Stufe 4) Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Spontane und durch Sprengungen und Personen ausgeloeste Lawinen koennen mittleres bis grosses Ausmass annehmen. Fuer Skitouren und Variantenabfahrten herrschen unguenstige Bedingungen. Uebriges suedliches Wallis; Alpennordhang; Graubuenden; noerdliches Tessin: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. In allen Gebieten dieser Gefahrenstufe sind spontane Lawinen moeglich und Einzelpersonen koennen leicht Lawinen ausloesen. Der Schnee reagiert sensibel auf Zusatzbelastungen. Fernausloesungen von Lawinen sind weiterhin zu erwarten. Besonders im suedlichen Wallis und in Graubuenden ist bei Skitouren grosse Zurueckhaltung angezeigt. Mittleres Tessin; Sottoceneri: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von 1800m. TENDENZ FUER DIENSTAG UND MITTWOCH Die Nordstaulage geht weiter, die Niederschlagsmengen nehmen wieder etwas zu. Die Nordwinde werden weiterhin Schnee verfrachten. Es bleibt sehr kalt. Die Gefahr groesserer spontaner Abgaenge geht etwas zurueck. Fuer Schneesportler bleibt die Lawinensituation jedoch regional sehr gefaehrlich.