---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 108 vom Donnerstag, 9. Maerz 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- VERBREITET ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Vom Mittwoch bis Donnerstagmittag fiel wieder ergiebiger Niederschlag. Verbreitet fielen 30 bis 50 cm Neuschnee. In Mittelbuenden, im Oberengadin und in den Buendner Suedtaelern fiel deutlich weniger Schnee. Unterhalb von 1200 bis 1800 m fiel der Niederschlag mehrheitlich in Form von Regen. Besonders ganz im Norden wehte starker bis stuermischer Westwind bei rund minus 2 Grad auf 2000 m. In den Alpentaelern schneite es mit eher wenig Windeinfluss. Sehr viele Lawinen, teilweise auch sehr grosse, sind heute spontan abgegangen. In tiefen und mittleren Lagen waren diese Lawinen meist nass. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Freitag setzt im Westen und Norden wieder Schneefall ein, allerdings von geringer Intensitaet. Es fallen verbreitet 10 bis 20 cm Schnee, am Alpensuedhang und im Engadin deutlich weniger. Es kuehlt um rund 6 Grad ab, wodurch die durchnaesste Schneedecke vor allem in mittleren Lagen oberflaechlich gefriert. Damit nimmt die Gefahr von Nassschneelawinen deutlich ab. Die Mittagstemperatur liegt auf 2000 m bei minus 8 Grad. Der Hoehenwind weht stark aus West bis Nordwest. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER FREITAG Gesamte Schweizer Alpen, ausgenommen mittleres Tessin und Sottoceneri: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen, am Alpennordhang oberhalb von rund 1500 m, im Wallis im noerdlichen Tessin und in Graubuenden oberhalb von rund 1800 m. Spontane Lawinen mittlerer Groesse sind weiterhin moeglich. Einzelpersonen koennen Lawinen ausloesen. Gefaehrlich sind vor allem frische Triebschneeansammlungen. Sie sind aber schlecht erkennbar. Mittleres Tessin; Sottoceneri: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von etwa 1800 m. Die Gefahr von NASSSCHNEELAWINEN besteht in den Regengebieten in der Nacht auf Freitag noch und geht dann zurueck. TENDENZ FUER SAMSTAG UND SONNTAG Am Samstag intensivieren sich die Schneefaelle mit starkem Nordwestwind im Norden wieder. Im Sueden weht Nordfoehn. Am Sonntag bleibt die Nordstaulage erhalten. Die Lawinengefahr steigt erneut an.