---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 115 vom Donnerstag, 16. Maerz 2006, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- LAWINENAUSLOESUNGEN DURCH PERSONEN WEITERHIN MOEGLICH ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Am Donnerstag schien in den Bergen die Sonne. Der Wind wehte schwach bei Mittagstemperaturen um minus 4 Grad auf 2000 m. Die Schneemengen in den Schweizer Alpen sind fuer die Jahreszeit normal bis deutlich ueberdurchschnittlich im Chablais, Goms und Buendner Oberland. Die Schneedecke setzt und verfestigt sich laufend weiter, in Nordhaengen jedoch sehr langsam. An steilen Sonnenhaengen wird die Oberflaeche unterhalb von 2400 m aufgeschmolzen und bildet meist bruechige Krusten. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Nach klarer Nacht wird es am Freitag sonnig und windschwach. Die Temperaturen auf 2000 m bleiben bei minus 4 Grad. Die Schneedecke wird vor allem an steilen Sonnenhaengen erneut oberflaechlich feucht. Schattenhaenge bleiben aber kalt und meist pulvrig. Die Lawinengefahr ist nach der kalten Nacht etwas reduziert und steigt im Tagesverlauf innerhalb der unten angegebenen Gefahrenstufe an. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER FREITAG Westlicher Alpennordhang ohne Voralpen; suedliches Wallis ohne Simplon und Goms; Mittelbuenden und Oberengadin ohne Alpenhauptkamm; des Weiteren Unterengadin und Muenstertal: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen befinden sich am westlichen Alpennordhang und im suedlichen Wallis vor allem an Steilhaengen der Expositionen West ueber Nord bis Ost oberhalb von rund 2000 m. In den erwaehnten Teilen Graubuendens befinden sich die Gefahrenstellen vor allem an Triebschneehaengen der Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost oberhalb von rund 2000 m. Die neueren Schneeschichten und der Triebschnee vom Wochenende sind noch stoeranfaellig und koennen durch einzelne Schneesportler ausgeloest werden. Voralpen; zentraler und oestlicher Alpennordhang; Nordbuenden; noerdliches Wallis; Alpenhauptkamm vom Simplonpass bis zum Berninapass; Alpensuedhang ohne Muenstertal: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich an Steilhaengen aller Expositionen oberhalb von rund 1800 m. Abfahrten und Touren erfordern vor allem im Bereich von Uebergaengen in Triebschneeansammlungen noch Vorsicht. Schattenhaenge sind kritischer zu beurteilen als Sonnenhaenge. Im Verlaufe des Tages ist mit der Erwaermung und Strahlung in allen Gebieten unterhalb von rund 1600 m mit Nassschneerutschen und vereinzelten Bodenlawinen zu rechnen. TENDENZ FUER SAMSTAG UND SONNTAG Am Samstag sonnig, im Sueden Wolkenfelder. Im Norden wird es waermer. Am Sonntag im Norden foehnig, im Sueden vermehrt Wolken aber kaum Niederschlag. Die Lawinengefahr nimmt langsam ab und bleibt einem kleinen Tagesgang unterworfen.