---------------------------------------------------------------- EIDG. INSTITUT FUER SCHNEE- UND LAWINENFORSCHUNG DAVOS NATIONALES LAWINENBULLETIN NR. 39 vom Freitag, 5. Januar 2007, 17:00 Uhr ---------------------------------------------------------------- WEITERHIN VERBREITET ERHEBLICHE LAWINENGEFAHR ---------------------------------------------------------------- ALLGEMEINES Von Mittwochabend bis Freitagmorgen fielen am zentralen und oestlichen Alpennordhang, im noerdlichen Wallis, im Gotthardgebiet und in Nordbuenden 10 bis 30 cm Neuschnee. Am Freitag war es im Norden bewoelkt mit wenigen Aufhellungen. Im Sueden und im suedlichen Wallis war es sonnig. Die Temperaturen lagen mittags zwischen minus 3 Grad im Westen und minus 5 Grad im Osten. Im Sueden lagen sie bei plus 3 Grad. Der Wind wehte in der Nacht zeitweise stark, tagsueber maessig aus westlichen bis noerdlichen Richtungen. Mit den starken Hoehenwinden wurde der lockere Neuschnee verfrachtet und es entstanden stoeranfaellige Triebschneeansammlungen. Vor allem in den zentralen und oestlichen Gebieten wurden viele Lawinen von Personen ausgeloest, einige loesten sich auch spontan. An Schattenhaengen ist der etwas aeltere Triebschnee, der seit Neujahr entstand, noch nicht ausreichend mit dem Altschnee verbunden. Unterhalb von rund 2000 m ist die Schneedecke weniger stoeranfaellig. KURZFRISTIGE ENTWICKLUNG Am Samstag ist es im Norden zunehmend bewoelkt. Im Sueden, im Wallis und in Suedbuenden ist es meist sonnig. Die Temperaturen auf 2000 m liegen mittags zwischen Null und minus 2 Grad. Der Westwind weht maessig. Es entstehen weitere, meist kleine Triebschneeansammlungen. VORHERSAGE DER LAWINENGEFAHR FUER SAMSTAG Schweizer Alpen ohne folgende Gebiete: mittleres und suedliches Tessin, Engadin suedlich des Inns, Buendner Suedtaeler: Erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen. In den Gebieten noerdlich einer Linie Rhone-Rhein, im Chablais, im Trientgebiet, in Liechtenstein und im Praettigau liegen sie an allen Expositionen oberhalb von rund 2000 m. In den Gebieten suedlich davon, liegen sie oberhalb von rund 2200 m. Im suedlichen Unterwallis vor allem an den Expositionen Suedwest ueber Nord bis Suedost, sonst an allen Expositionen. Schneebrettlawinen koennen durch Einzelpersonen ausgeloest und fernausgeloest werden. Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation ist erforderlich. Frische Lawinen, Wummgeraeusche und Risse sind deutliche Gefahrenzeichen. Mittleres Tessin; Engadin suedlich des Inns; Buendner Suedtaeler: Maessige Lawinengefahr (Stufe 2) Die Gefahrenstellen befinden sich vor allem an Triebschneehaengen aller Expositionen oberhalb von rund 2000 m. Einzelpersonen koennen Schneebrettlawinen ausloesen. Die Verbreitung der Gefahrenstellen und die abgleitenden Schneemengen sind aber meist klein. Der Triebschnee ist gut erkennbar. Eine vorsichtige Routenwahl ist wichtig. In allen Regionen koennen sich an sehr steilen Haengen und an Boeschungen unterhalb von rund 1800 m Rutsche loesen. TENDENZ FUER SONNTAG UND MONTAG In der Nacht auf Sonntag faellt im Norden wenig Schnee und im Tagesverlauf hellt es von Westen her auf. Im Sueden ist am Sonntag sonnig. Am Montag ist es stark bewoelkt und oberhalb von rund 1300 m faellt wenig Schnee. Die Lawinengefahr aendert sich nicht wesentlich.